Die Kraft der Sonne nutzen

von Redaktion

Wissenswertes und Aktuelles rund um die Photovoltaikanlage

Strom aus der Kraft der Sonne gewinnen und in den eigenen vier Wänden nutzen – oder sogar damit Geld verdienen: Was sich fast zu schön anhört, um wahr zu sein, kann mit einer Photovoltaikanlage Wirklichkeit werden. Allerdings sollte man einige grundsätzliche Dinge beachten und auch die aktuellen Entwicklungen im Blick haben. Arag-Partneranwältin Stephanie Windmann, Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, gibt einen Überblick.

Eine Photovoltaikanlage, oft auch einfach PV-Anlage oder Solargenerator genannt, ist eine Solarstromanlage, die Sonnenstrahlung mithilfe von Solarzellen in elektrische Energie umwandelt. Anders als bei anderen Arten von Sonnenkraftwerken, welche die Sonnenenergie zunächst in mechanische Energie oder Wärmeenergie umwandeln, wird die Sonneneinstrahlung bei einer PV-Anlage direkt zur Energieerzeugung genutzt.

Unterschieden wird bei PV-Anlagen in der Regel zwischen Dachanlagen, Fassadenanlagen und Freiflächenanlagen. Bei einer Dachanlage werden die Solarzellen entweder mit einem entsprechenden Gestell auf das Dach montiert oder direkt in das Dach verbaut. Fassadenanlagen werden wiederum an Häuserwänden angebracht. In beiden Fällen dient die PV-Anlage hier primär dazu, einen oder je nach Größe der Anlage auch mehrere angrenzende Haushalte mit Solarstrom zu versorgen.

Anders verhält es sich meist mit Freiflächenanlagen, die auf offenem Gelände installiert und auf speziellen Trägersystemen angebracht werden, um Ökostrom für kommerzielle Zwecke zu erzeugen. In besonderen Fällen können die Module beispielsweise auch über landwirtschaftlichen Flächen (Agrar-PV) oder auf Gewässern (floating PV) installiert werden.

Mini-Anlagen
für den Balkon

Eine gänzlich andere Form der PV-Anlage stellen wiederum sogenannte Mini-PV-Anlagen oder „Balkonkraftwerke“ dar. Diese bestehen in der Regel nur aus wenigen Modulen, sind mit einem integrierten Wechselrichter ausgestattet und können direkt an eine Steckdose angeschlossen werden (Plug-in-System). Das bedeutet zum einen, dass der Solarstrom hier direkt vor Ort erzeugt und genutzt wird, zum anderen aber natürlich auch, dass mit der Anlage nur ein kleiner Teil des Strombedarfs eines Haushalts gedeckt werden kann. Das ist für Mieter interessant, die auf ihrem Balkon Sonnenstrom produzieren möchten – vorausgesetzt, der Vermieter spielt mit. Denn ohne seine Zustimmung dürfen die Anlagen nicht an Balkon oder Hauswand montiert werden.

Im Vergleich zu PV-Anlagen, die nur von einem Fachbetrieb installiert werden dürfen, können die kleinen Energie-Sammler für Balkon und Co. ohne fremde Hilfe angebracht werden. Gut zu wissen: Seit Inkrafttreten des „Solarpaketes I“ im Mai 2024 müssen die Stecker-Solargeräte nur noch beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist seitdem nicht mehr notwendig.

Steuerbefreiung für
kleine Solaranlagen

Ab dem 1. Januar 2025 gilt in Deutschland eine einheitliche Steuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen. Die Einkünfte aus diesen kleinen Solaranlagen müssen nicht mehr bei der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Diese Regelung gilt für alle Gebäudearten und betrifft Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt (kW). Bislang galt dies bei bestimmten Gebäuden nur für Anlagen mit einer Bruttoleistung von 15 kW pro Einheit. Die neue Regelung gilt für alle Anlagen, die ab dem 1. Januar 2025 angeschafft oder erweitert werden.

Wer Strom ins Netz einspeist, kann Überschüsse verkaufen. Die Höhe der sogenannten Einspeisevergütung hängt vom Datum der Inbetriebnahme ab und bleibt für 20 Jahre gleich. Am 1. August 2025 ist die Vergütung gesunken. Für Anlagen bis 10 kWp, die nach diesem Datum in Betrieb genommen werden, gibt es künftig 7,86 Cent/kWh (Teileinspeisung) und 12,47 Cent/kWh (Volleinspeisung). Der nächste Schritt folgt am 1. Februar 2026.

Preisvergleich lohnt sich

Was eine Solaranlage kostet, ist schwer zu sagen. Ein Preisvergleich bei verschiedenen Anbietern lohnt in jedem Fall. Größere Anlagen sind meist rentabler als kleinere. Es spricht viel dafür, die Dachfläche eines Hauses gut auszunutzen – auch wenn sich die Kosten erst nach einigen Jahren amortisieren. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf Landesebene und bei den Kommunen. „Kontaktieren Sie Ihre örtlichen Energieberater. Zinsgünstige Darlehen gibt es bei der bundeseigenen Förderbank KfW. Hier bekommen Sie möglicherweise auch einen Zuschuss für eine Photovoltaik-Anlage, wenn Sie ein Wohngebäude energieeffizient sanieren“, so die Expertin.ARAG

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