„Uns soll kein potenzieller Gründer entgehen“

von Redaktion

Interview mit Vizepräsidentin Prof. Dr. Stephanie Kapitza

Der bayerische Landtag hat als Teil der Hightech Agenda Bayern kürzlich das neue Hochschulinnovationsgesetz verabschiedet. Ein wichtiger Punkt darin ist, dass Gründungsförderung ausdrücklich zur Hochschulaufgabe erklärt wird. Hierzu ein Interview mit Prof. Dr. Stephanie Kapitza, die als Vizepräsidentin den Bereich Gründungsförderung und Entrepreneurship in der Hochschulleitung verantwortet.

Frau Kapitza, was bedeutet es, dass Gründungsförderung so eine hohe Bedeutung bekommt?

Die Hochschulen sollen zukünftig ihr volles Potenzial als Schrittmacher des gesamtgesellschaftlichen Fortschritts noch besser entfalten können. Unternehmergeist, der zu Gründungen von Start-ups führt, ist dafür ein wichtiger Bestandteil. Damit geht einher, dass die Hochschulen den Studierenden nicht nur fachspezifisches Wissen, sondern auch überfachliche Kompetenzen vermitteln, insbesondere unternehmerisches Denken und Handeln. Um auf Dauer erfolgreich zu sein und damit die Wirtschaft in der Region zu stärken, braucht man bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen. Diese zu vermitteln, wird künftig noch wichtiger.

In welcher Weise fördert die TH Rosenheim bislang den Gründergeist?

Zum einen ist Unternehmertum bereits Bestandteil in vielen Lehrplänen. Hier haben die Studierenden also erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen. Zum anderen haben wir an der Hochschule das Entrepreneurship-Center ROCkET. Über ein breites Angebot in den Bereichen Ideen- und Innovationsentwicklung, Vernetzung, Selbstständigkeit und Unternehmensgründung sollen Studierende, Beschäftigte, Alumni, Forschende und Gründungsteams mit mindestens einem Hochschulmitglied zu unternehmerischem Denken und Handeln motiviert und befähigt werden – vom ersten Ideentest über die Weiterentwicklung bis hin zur erfolgreichen Gründung. Wir geben Feedback zu Ideen, beurteilen Geschäftsmodelle, unterstützen bei der Erstellung von Businessplänen, vermitteln Beratung in rechtlichen Angelegenheiten und beantworten Finanzierungsfragen. Außerdem bieten wir ein starkes Netzwerk.

Wie kann das Gründungsklima an der TH Rosenheim in Zukunft noch besser werden?

Wir wollen zusammen mit den Fakultäten das Unternehmertum in sämtlichen Lehrplänen präsenter machen. Jeder und jede Studierende sollte während seines Studiums an der TH Rosenheim damit in Berührung kommen. Viele haben das Thema Gründen gar nicht auf dem Schirm und überlegen sich daher nicht, ob das für sie in Frage käme. Es soll uns künftig kein potenzieller Gründer entgehen.

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