München – Am Pfingstwochenende müssen sich Autofahrer wieder auf lange Staus einstellen. Die größte Staugefahr besteht nach Angaben des ADAC auf den Autobahnen in Richtung Süden. Besonders eng dürfte es auf der A8 zwischen München und Salzburg und auf der Inntalautobahn 93 nach Kufstein werden.
Und nicht nur an diesem Wochenende werden die Staus auf Bayerns Autobahnen immer länger: Im vergangenen Jahr gab es 9000 Staus, die insgesamt 16 000 Stunden dauerten – umgerechnet sind das fast 667 Tage. Das geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Anfrage von SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hervor. Im täglichen Schnitt waren das 25 Staus – im Vergleich zum Vorjahr sei das fast ein Drittel mehr, sagte Rinderspacher: „Bayern droht der Verkehrskollaps.“ Die Gesamtlänge der bayerischen Staus schätzt das Ministerium auf 78 000 Kilometer.
Der SPD-Politiker warf der Regierungspartei Untätigkeit vor: „Wer den Schienenverkehr so vernachlässigt wie die CSU, kann über immer neue Staurekorde auf den bayerischen Autobahnen nicht verwundert sein“, sagte Rinderspacher. Er verwies auf die Prognosen, denen zufolge in den nächsten Jahren eine weitere Steigerung des Schwerlastverkehrs auf den Fernstraßen zu erwarten ist.
Eine Präzisierung gab es gestern in der Diskussion um Dieselverbote. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das vor drei Monaten Fahrverbote grundsätzlich für zulässig erklärt hat, liegt nun schriftlich vor. Daraus geht hervor: Städte können einzelne Straßen für ältere Diesel sperren – Fahrverbote für größere Innenstadtbereiche sind allerdings nicht so einfach möglich. Als bundesweit erste Stadt könnte Hamburg noch in diesem Monat erste Diesel-Verbote an zwei stark befahrenen Straßen verhängen.