Berlin – In der CDU sorgt der Machtkampf um den Parteivorsitz weiter für Unruhe. Die scheidende Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer formulierte am Dienstagabend im ZDF einen Satz, der auf Differenzen zwischen ihr und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet hindeutet. Auf den Hinweis, Laschet habe in der Vergangenheit Kritik an ihrer Arbeit geäußert, entgegnete Kramp-Karrenbauer mit hörbar ironischem Unterton: „Nachdem er heute gesagt hat zusammen mit Jens Spahn, er habe eine extrem vertrauensvolle Zusammenarbeit gesehen (…), und wenn er das so sagt, dann wird es so gewesen sein.“
Ihr Verhältnis zu Friedrich Merz beschrieb Kramp-Karrenbauer hingegen als „sehr offen“. In Berlin kursierten gestern auch Informationen, wonach die CDU-Chefin dem Rivalen Merz einen Platz als Minister in Merkels Kabinett angeboten habe; die Kanzlerin habe das aber blockiert. Kramp-Karrenbauer habe von Merz nicht verlangt, dass dieser dafür auf eine Kanzlerkandidatur verzichte, hieß es.
Für Aufsehen sorgten zudem Hinweise, auch Laschet habe Merz in letzter Minute einen Platz in Merkels Regierung versprochen, um ihn für eine Teamlösung zu gewinnen. Merz habe aber abgelehnt, da an dieses Angebot sein Verzicht auf den Parteivorsitz geknüpft gewesen sei.