Experten für mehr Zuzug

von Redaktion

Kritik an „Abwehrmentalität“ in Ämtern

Berlin – Experten halten ein grundlegendes Umdenken in der Zuwanderungspolitik für erforderlich. Bei einem virtuellen Pressegespräch des Mediendienstes Integration kritisierte der Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker eine „Abwehrmentalität“ im Konsularbereich des Auswärtigen Amtes und teilweise auch in den Ausländerbehörden. Es müsse dringend belastbare, schnellere Verwaltungsverfahren geben und eine leichtere Anerkennung von ausländischen Abschlüssen.

Brücker, der am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg tätig ist, sagte, dass Deutschland rund 1,6 Millionen Zuzüge bräuchte, um in Anbetracht der Fortzüge eine jährliche Nettoeinwanderung von 400 000 Personen zu erreichen. Eine verstärkte Einwanderung von Arbeitskräften ist seinen Angaben nach nötig, um die Lücken auf dem deutschen Arbeitsmarkt wegen der alternden Bevölkerung zu füllen.

Nach Einschätzung des Geschäftsführers des Industriedienstleisters IDS in Baden-Württemberg, Markus Winter, muss in Deutschland erkannt werden, dass es nicht nur ein Fachkräfteproblem, sondern ein Arbeitskräfteproblem gebe. Benötigt würden etwa Fahrer für Getränkelieferungen, Montagearbeiter oder Gabelstaplerfahrer.

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