Container-Dörfer für Flüchtlinge

Acht neue Standorte in München – Druck auf Kommunen groß

München – Die Kommunen in Oberbayern müssen sich auf weitere Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen einstellen. Immer mehr Menschen, die bislang privat untergekommen sind, brauchen eine neue Bleibe – und der schwierige Wohnungsmarkt macht die Suche oft ausweglos. Die Stadt München hat deshalb nun acht neue Standorte für Containerunterkünfte gefunden. Sie befinden sich allerdings nicht in der Innenstadt, sondern eher am Rand, etwa in Riem, Allach, Feldmoching oder Ramersdorf. Die Nutzungsdauer beträgt jeweils fünf Jahre. Ende letzten Jahres befanden sich noch 13 600 der insgesamt 15 700 Ukrainer in München in Privathaushalten.

Auch im Umland kämpfen die Kommunen mit der Wohnungsnot und den steigenden Flüchtlingszahlen. Immer mehr Orte planen inzwischen mit Container-Siedlungen. Im 2000-Seelen-Dorf Krün im Kreis Garmisch-Partenkirchen sollen in Kürze im Gewerbegebiet Container für 50 Menschen aufgestellt werden. Für Oberfischbach im Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat der Gemeinderat erst vor wenigen Tagen beschlossen, die bestehende Container-Siedlung zu erweitern.

Der Druck auf die Kommunen dürfte vorerst nicht nachlassen. Die EU-Asylagentur zählte 2022 insgesamt 966 000 Anträge – 50 Prozent mehr als 2021. Die rund vier Millionen ukrainischen Kriegsflüchtlinge sind nicht eingerechnet, weil sie besonderen Schutzstatus genießen. Die Bundesregierung fordert eine bessere Verteilung: Polen hat mehr als 1,5 Millionen Ukrainer aufgenommen, Spanien 160 000. „Das kann nicht so bleiben“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD).

Montag, 4. Dezember 2023
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