Asyl-Zahlen noch deutlich höher

von Redaktion

Bamf: Höchster Zugang seit 2015/16 – Rückstau bei Anträgen

Berlin/München – Das Asyl-Bundesamt (Bamf) warnt in einem Brandbrief vor Überlastung. Es gebe eine „außerordentliche Belastung“ und eine Situation in den Aufnahmeeinrichtungen, die „man nur als dramatisch bezeichnen“ könne, schreibt Behördenchef Hans-Eckhard Sommer in einem Brief, der unserer Zeitung vorliegt.

Eigentlich hatte sich Sommer für Dienstag mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verabredet. Schon vor dem Treffen schlug er aber Alarm. Man erlebe „den höchsten Zugang seit 2015/16“. Jede Woche würden zwischen 10 000 und 11 000 Asylgesuche registriert. Aufgrund der hohen Belastung gebe es Registrierungsrückstände, sodass die Zahl erheblich höher sei. Bis Ende des Jahres müsse mit 350 000 oder mehr Anträgen gerechnet werden.

„Das zeigt, wir haben nach wie vor eine Migrationskrise“, sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Für Bayern rechnet das Innenministerium heuer mit mehr als 50 000 neuen Asylbewerbern; bisher sind es 43 000, vor allem aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das verdoppelt. Die Unterkünfte sind zu 96,2 Prozent belegt. hud/cd

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