München – Die Olympia-Bewerbung in München soll zu einem schnelleren Ausbau von U-Bahn und S-Bahn führen. Falls die Stadt den Zuschlag für 2036, 2040 oder 2044 bekomme, könne man hoffentlich den Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke beschleunigen, sagte OB Dieter Reiter (SPD). Es solle einen S-Bahn-Nordring über Daglfing geben, wo das Olympische Dorf entstehen soll. Die U4 soll in den Nordosten verlängert und die neue Linie U9 von der Theresienwiese nach Schwabing schneller gegraben werden.
Für solche Projekte sei dann frisches Geld da, versprach Reiter. „Für München ist das hoffentlich ein positiver Schub.“ Er warb für eine breite Unterstützung. „Ich hätte gerne mehr positive Vibes in der Stadt.“ Die Staatsregierung stellt sich hinter eine Münchner Kandidatur. „Wir halten das für eine exzellente Bewerbung“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einem gemeinsamen Auftritt mit Reiter im Olympiastadion.
Nächste Woche will München seine Bewerbung einreichen. Ende Oktober findet in der Stadt allerdings auch ein Bürgerentscheid dazu statt. Welche deutsche Stadt dann ins (offene) Rennen geht, wird 2027 entschieden. München will mit dem Argument besonders nachhaltiger Spiele werben, für die kaum neue Sportstätten aus dem Boden gestampft werden. „Wir haben fast alles da“, sagte Söder. Auch Schwimm- und Sportstätten in Starnberg, Freising, Garching, Augsburg, Regensburg und Nürnberg sind Teil des Plans.
Gegner einer Bewerbung formieren sich bereits. Teile der Grünen, ÖDP und Linke warnen vor weiter steigenden Mieten. Der Bund Naturschutz fürchtet „noch mehr Verkehr und noch mehr Flächenverbrauch“.
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