Spielende Kinder finden Leiche

Sohn gesteht Tötung der eigenen Mutter

von Redaktion

In einem Waldstück zwischen Schnaitsee und Kienberg haben spielende Kinder am Mittwoch gegen 16 Uhr die Leiche einer 53-jährigen Frau aus Altenmarkt entdeckt. Gestern Abend gab das Polizeipräsidium Oberbayern Süd die Festnahme ihres 20-jährigen Sohnes bekannt, der die Tötung seiner Mutter bereits einräumte.

Schnaitsee – Noch am Mittwochabend hat die Polizei mit intensiven Ermittlungsarbeiten am Fundort der Leiche begonnen, die am Donnerstag fortgesetzt wurden. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Spurensuche gelegt. Neben Kripobeamten waren auch Beamte der Bereitschaftspolizei und der Operativen Ergänzungsdienste der Polizei in Traunstein vor Ort. Schon sehr bald fanden die Ermittler eindeutige Indizien, die den Schluss zuließen, dass die Frau gewaltsam zu Tode gekommen war. Details nannte die Polizei gestern Abend noch nicht.

Offenbar rückte der 20-jährige Sohn des Opfers schon rasch zunehmend in den Fokus der Ermittler. Zivilbeamte aus Rosenheim nahmen den jungen Mann schließlich am Donnerstagnachmittag fest. Wie die Frau zu Tode kam, dazu gab das Polizeipräsidium Oberbayern Süd bisher ebenso wenig Auskunft wie zu den Motiven, die ihren Sohn zu diesem Gewaltverbrechen getrieben haben. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat mittlerweile einen Haftbefehl gegen den Mann beantragt.

Absolute Gewissheit, dass es sich bei der Leiche um die 53-jährige Frau handelt, soll eine gerichtsmedizinische Untersuchung bringen. Die Altenmarkterin wurde seit Mitte September vermisst. Sämtliche Anlaufadressen von ihr wurden von der Polizei damals ohne Erfolg überprüft. Bei der Suche nach der Vermissten kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Die Alz wurde ebenfalls abgesucht. Trotz aller Bemühungen blieb die Frau verschollen, schließlich wurde die Suche eingestellt.

Bis Mittwoch ist die Polizei von einem Vermisstenfall ausgegangen. Es gebe keine Anhaltspunkte, wonach die 53-Jährige Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte, teilte ein Polizeisprecher nach ihrem Verschwinden mit. Nach dem Leichenfund bei Schnaitsee hatte sich diese Einschätzung rasant geändert. Die Frau war zuletzt am Mittag des 14. Septembers, einem Donnerstag, gesehen worden.

Nach Informationen der OVB-Heimatzeitungen sollen fünf Kinder, die am Waldrand gespielt haben, die Leiche gefunden haben. Ihnen fiel auf, dass sich „etwas Ungewöhnliches“ am Boden abzeichnete. Sie sollen eine Hand gesehen haben, die aus dem Erdreich ragte. Einige der Kinder verständigten daraufhin offenbar ihren Vater, der in unmittelbarer Nähe auf einem Bauernhof wohnt. Dieser soll die Polizei informiert haben. Mit einem Großaufgebot suchten die Ermittler das Waldgebiet ab, das ein gutes Stück von der Straße entfernt liegt und durch einen gepflügten Acker von ihr getrennt wird.

Schnaitsees Bürgermeister Thomas Schmidinger wusste gestern noch keine Details, bestätigte aber, dass der Fundort der Leiche auf Schnaitseer Gemeindegebiet liegt – und zwar in der Altgemeinde Kirchstätt in unmittelbarerer Nähe der Grenze zur Nachbargemeinde Kienberg.

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