Todkranke bitten um Corona-Impfung

von Redaktion

Washington – Die Fälle häufen sich: In Großbritannien und den USA mehren sich Medienberichte über ungeimpfte Menschen, die die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, stark bereuen. In beiden Ländern sind die Zahlen der an Covid-19 erkrankten Menschen zuletzt wieder stark angestiegen. Den offiziellen Erhebungen zufolge handelt es sich bei den Kranken, besonders bei den Patienten mit schweren Krankheitsverläufen, fast ausschließlich um Menschen, die nicht oder noch nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft waren. Eine Auswertung von US-Gesundheitsdaten vom Mai ergab, dass von über 853 000 in Krankenhäusern behandelten Covid-Patienten weniger als 1200 bereits geimpft waren – das entspricht 0,1 Prozent. Von den verstorbenen 18 000 Patienten waren 150 geimpft, oder 0,8 Prozent.

Wie das im Klinikalltag aussieht, erfährt die Ärztin Brytney Cobia aus dem Bundesstaat Alabama fast täglich. Sie arbeitet in einem Krankenhaus und behandelt dort besonders schwere Covid-19-Fälle. Ihre leidvollen Erfahrungen hat sie jetzt in einem Facebook-Post geteilt: „Eins der letzten Dinge, die sie tun, bevor sie intubiert werden, ist, mich um die Impfung zu bitten.“ Vor allem lange beatmete Patienten haben bei einer Covid-Erkrankung deutlich schlechtere Überlebens- und Heilungschancen. Doch leider kann die Ärztin damit nicht mehr helfen. „Ich halte ihre Hand und sage ihnen, dass es mir leidtut, aber es ist zu spät.“

Bis zu zehn Patienten verliert Cobia pro Tag. Den Hinterbliebenen rät sie anschließend eindringlich zu einer Impfung. „Sie sagen mir, sie hätten das nicht gewusst.“ Sie hätten gedacht, dass Corona eine Falschmeldung sei, oder nur eine Grippe. „Sie wünschten, sie könnten es rückgängig machen, aber das können sie nicht“, schreibt Cobia. Geimpfte Infizierte könnten dagegen, selbst wenn sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, schnell wieder entlassen werden und würden sich vollständig erholen, sagte sie dem Lokalmedium „Al.com“.

Artikel 6 von 11