Kopenhagen – Tuberkulose bleibt auch in Corona-Zeiten eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Ein starker Rückgang der registrierten Tuberkulose-Fälle in der WHO-Region Europa um 24 Prozent zwischen 2019 und 2020 habe vermutlich mit Corona zu tun, die die Erkennung und Meldung solcher Erkrankungen behindert habe, teilten das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC gestern anlässlich des Welttuberkulosetags mit. Tuberkulose sei nach wie vor die zweittödlichste Infektionskrankheit der Erde hinter Covid-19. Um weitere Fortschritte sicherzustellen, müssten innovativere und effektivere Ansätze bei der Diagnose und Behandlung von Tuberkulose (TB) und multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB) eingeführt werden, hieß es. In der Region Europa, zu der die WHO insgesamt 53 Länder zählt, sind 2020 rund 160 000 Tuberkulosefälle gemeldet worden. Im Vorjahr waren es ca. 216 000. In Deutschland gingen die Fallzahlen 2021 nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter zurück. Demnach wurden knapp 4000 Neuerkrankungen gemeldet, sechs Prozent weniger als im Jahr davor.