Genf – Rund 50 Millionen Menschen weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Situationen „moderner Sklaverei“ gefangen. Der gestern in Genf veröffentlichte Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation der Uno (ILO) zählt dazu rund 28 Millionen Zwangsarbeiter sowie 22 Millionen Menschen, die zwangsverheiratet wurden. Demnach besteht das Problem in praktisch jedem Land der Welt und die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben es noch verschärft. Mehr als die Hälfte der Fälle von Zwangsarbeit und ein Viertel der Zwangsverheiratungen treten der ILO zufolge in Ländern mit mittlerem oder hohem Einkommen auf. Frauen und Kinder sind bei Weitem am meisten gefährdet, jeder fünfte betroffene Mensch ist ein Kind. „Es ist schockierend, dass sich die Situation der modernen Sklaverei nicht verbessert“, erklärte ILO-Chef Guy Ryder.