Herzschlag vor Abtreibung
Budapest – Ungarn hat auf Drängen der rechtsextremen Oppositionspartei Mi Hazank seine Abtreibungsregeln verschärft. Das von Innenminister Sandor Pinter unterzeichnete und am Montag ins ungarische Amtsblatt aufgenommene Dekret sieht vor, dass Frauen sich künftig vor einem geplanten Schwangerschaftsabbruch die Herztöne des Embryos anhören und sich dies anschließend von Ärzten bescheinigen lassen müssen. Demnach müssen Frauen in ihrem Antrag auf eine Abtreibung vorweisen, Faktoren zur Kenntnis genommen zu haben, „die auf das Funktionieren der Lebensfunktionen des Embryos auf eindeutige Weise hinweisen“.
Nach geltendem Recht haben Frauen in Ungarn bis zur zwölften Schwangerschaftswoche Zeit, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu beenden, müssen sich jedoch vorab von Familiendienstmitarbeitern beraten lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Abtreibungsfrist von 24 Wochen vorgesehen.