Reza Pahlavi, der Sohn des 1979 gestürzten letzten iranischen Schahs, sieht in den anhaltenden Massenprotesten gegen die Regierung in Teheran ein Vorzeichen für eine Umwälzung. „Es ist meiner Meinung nach die erste Revolution für Frauen, durch Frauen“, sagte der im Exil in den USA lebende Pahlavi der Nachrichtenagentur AFP. Die islamische Regierung in Teheran werde mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ nicht mehr lange im Amt sein, der Westen müsse sich darauf vorbereiten.
Er sage seit Langem, dass ein Umsturz im Iran „in wenigen Wochen oder in wenigen Monaten“ passieren könne, ergänzte Pahlavi. Die Welt müsse „an eine Alternative denken.“ Er ergänzte: „Wir müssen die hohe Wahrscheinlichkeit in Betracht ziehen, dass dieses Regime nicht mehr lange existiert.“ Es sollte demnach eine „kontrollierte Implosion“ stattfinden, mit einem sanften, friedlichen Übergang.
Der in einem großen Teil der iranischen Exilgemeinde respektierte Pahlavi betonte, er wolle aber nach einem Sturz der islamischen Republik keine Rückkehr der Monarchie im Iran. Pahlavi sprach sich stattdessen für eine verfassunggebende Versammlung aus, die dem Iran ein neues Grundgesetz geben solle. Es könne „keine echte demokratische Ordnung geben ohne eine klare Definition und Trennung von Kirche und Staat“, sagte Pahlavi.
Im Umgang mit dem Kopftuch für Frauen sprach Pahlavi sich für Entscheidungsfreiheit aus. „Frauen können entscheiden, ein Kopftuch zu tragen, oder nicht.“ Das solle aber eine „freie Entscheidung“ sein und nicht „aus ideologischen oder religiösen Gründen aufgezwungen“.