Nobelpreis für Quantenphysik-Trio

von Redaktion

Stockholm – Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Franzosen Alain Aspect, den US-Amerikaner John F. Clauser und den Österreicher Anton Zeilinger für Forschung auf dem Gebiet der Quantenphysik. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Die Forscher hätten bahnbrechende Experimente mit verschränkten Quantenzuständen durchgeführt, bei denen sich zwei Teilchen wie eine Einheit verhalten, auch wenn sie getrennt sind. Die Ergebnisse hätten den Weg geebnet für neue, auf Quanteninformation basierende Technologien.

Die theoretischen Grundlagen der Forschung der drei Physiker dürften vielen Menschen kaum verständlich sein. Und doch werden die auf ihren Arbeiten basierenden Erfindungen das Leben vieler Menschen künftig beeinflussen. Sie sollen helfen, Quantencomputer zu bauen, eine abhörsichere, verschlüsselte Quantenkommunikation zu etablieren und Quantennetze als Grundstein für ein Quanteninternet aufzubauen.

Die bedeutendste Auszeichnung für Physiker ist in diesem Jahr mit insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 920 000 Euro) dotiert. Seit der ersten Vergabe im Jahr 1901 haben bislang 4 Forscherinnen und 214 Forscher den Physik-Nobelpreis erhalten. Zeilinger ist auf positive Weise fassungslos, dass er den Nobelpreis erhält. „Ich bin immer noch irgendwie geschockt“, sagte der 77-Jährige, als er am Dienstag telefonisch zur Preisbekanntgabe in Stockholm zugeschaltet wurde. Ein „positiver Schock“. Später sagte er: „Dieser Preis ist eine Ermutigung für junge Menschen – er wäre nicht möglich ohne die mehr als 100 jungen Menschen, die über die Jahre hinweg mit mir gearbeitet haben.“. Sein Mit-Preisträger John Clauser hat schon als kleiner Bub viel Zeit im Labor seines Vaters, einem Luftfahrtingenieur, verbracht. „Als Kind bin ich nach der Schule einfach immer in sein Labor gegangen“, sagte der Physiker einmal in einem Interview.

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