Betroffenheit nach Tötung von Obdachlosem

von Redaktion

Horn-Bad Meinberg – Blumen und Gestecke sind an einer Stelle niedergelegt, zahlreiche Kerzen brennen. Es ist ein Ort, um der Trauer Ausdruck zu verleihen. Auf dieser Wiese in Horn-Bad Meinberg südöstlich von Bielefeld hatte ein Passant am Donnerstagmorgen einen toten Obdachlosen entdeckt. Das Opfer ist an Stichverletzungen gestorben, wie die Polizei am Samstag zu den Obduktionsergebnissen bekannt gab. Die mutmaßliche Tatwaffe ist nach Polizeiangaben ein Messer. Tatverdächtig sind drei Jugendliche, gerade einmal 14 oder 15 Jahre alt. Sie sitzen bereits in Untersuchungshaft. Sie sollen den Obdachlosen getötet sowie die Tat gefilmt und die Bilder verbreitet haben. Nach Angaben der Polizei hat ein 15-jähriger Tatverdächtiger die russische Staatsbürgerschaft und der andere 15-jährige Tatverdächtige die türkische Staatsbürgerschaft. Der 14-Jährige sei Deutsch-Türke. „Es sind immer wieder Menschen vor Ort“, schildert Pfarrer Matthias Zizelmann von den evangelisch-reformierten Kirchengemeinden Horn und Bad Meinberg, auf die Blumen und Kerzen angesprochen. „In der ganzen Stadt ist eine große Betroffenheit“, berichtet er. Die Menschen seien angesichts der Tat erschrocken, seien entsetzt. Dass sich viele Menschen am Freitagabend zu einer Mahnwache versammelten, sieht der Pfarrer als ein starkes Zeichen, „dass die gesamte Stadt Horn-Bad Meinberg zusammensteht“. Auch in der Landespolitik sorgt die Tat für Bestürzung. „Das, was wir bislang wissen, bestürzt mich. Drei Jugendliche stehen im Verdacht, einen Menschen getötet zu haben“, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Kriminalpolizei setze alles daran, die Hintergründe aufzuklären. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ist in der Statistik der Straftaten in NRW für das Jahr 2022 gestiegen. Bei den Tatverdächtigen unter 21 Jahren im Bereich Körperverletzung wurde 2022 ein Anstieg um ein Drittel gegenüber 2021 festgestellt.

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