Hamburg – Einen Tag nach der stundenlangen Geiselnahme einer Vierjährigen auf dem Hamburger Flughafen sind weitere Details zu den Hintergründen der Tat bekannt geworden.
Der Vater des Kindes sei im Frühjahr 2023 zu einer Geldstrafe von 3600 Euro wegen Entziehung Minderjähriger verurteilt worden, sagte Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, gestern. Der Türke habe das Mädchen im März 2022 in seine Heimat mitgenommen. Die Mutter habe Anzeige erstattet, dann aber zunächst versucht, auf anderem Wege die Sache zu regeln. Zunächst sei das Verfahren daher eingestellt worden. Am 2. September 2022 habe die Frau dann noch einmal Anzeige erstattet, sagte der Behördensprecher. Zuvor hatte im Juli das Familiengericht des Amtsgerichts Stade dem Vater die elterliche Sorge entzogen und das Sorgerecht allein der Mutter übertragen.
Unmittelbar vor der 18-stündigen Geiselnahme am Wochenende, die wie berichtet unblutig endete, hat die Mutter laut einem Zeugen verzweifelt versucht, ihren Ex-Partner zu stoppen. Die Frau habe auf der Straße geschrien und probiert, sein Auto anzuhalten, berichtete gestern in Stade ein Nachbar der Frau. Der Täter habe sie fast angefahren, danach sei sie auf der Straße zusammengebrochen.
Als Reaktion auf die Geiselnahme will der Hamburger Flughafen sein Sicherheitskonzept erhöhen. „Wir werden weitere bauliche Maßnahmen umsetzen, um mögliche Zugangspunkte zum Sicherheitsbereich zu verstärken“, sagte eine Flughafensprecherin gestern.