Valencia – Gut ein Jahr nach dem Jahrhundertunwetter in Valencia hat der Präsident der ostspanischen Mittelmeerregion, Carlos Mazón, nach viel Kritik seinen Rücktritt angekündigt. „Ich kann nicht mehr“, sagte der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Bei der Flut waren im Herbst 2024 mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen.
Die Regionalregierung stand danach heftig in der Kritik. Die zentralen Vorwürfe: Warnungen über Handys seien zu spät erfolgt, Evakuierungen nur zögerlich organisiert worden. Zudem war Mazón damals zu Beginn des Unwetters stundenlang nicht erreichbar gewesen. Immer wieder gingen Zehntausende auf die Straße, um seinen Rücktritt zu fordern.
„Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, ich gestehe es ein – und ich werde mein ganzes Leben damit leben müssen“, sagte nun Mazón. Nach übereinstimmender Meinung spanischer Medien wirken seine Entschuldigungen allerdings halbherzig, denn er gibt anderen die Hauptschuld. Der linksgerichteten Zentralregierung in Madrid warf er vor, Valencia „aus politischem Kalkül“ im Stich gelassen zu haben.