Prinz Andrew soll in den USA aussagen. © King/dpa
Der wegen seiner früheren Verbindungen zu Jeffrey Epstein in Ungnade gefallene britische Königs-Bruder Andrew soll nach dem Wunsch von US-Abgeordneten im Zuge der Ermittlungen zu dem US-Sexualstraftäter befragt werden. 16 demokratische Kongressabgeordnete baten Andrew in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben um ein „protokolliertes“ Gespräch mit dem zuständigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses. Dessen Anliegen sei es, „die Identität der Komplizen und Unterstützer“ Epsteins aufzudecken und „das gesamte Ausmaß seiner kriminellen Machenschaften zu verstehen“, schrieben die Abgeordneten. Der Ausschuss sei der Auffassung, dass Andrew, dem zuletzt alle königlichen Titel entzogen wurden, „wahrscheinlich über wertvolle Informationen“ zu Epsteins Machenschaften verfüge. Für eine Antwort setzten sie eine Frist bis zum 20. November. Das Vorhaben dürfte allerdings wenig Aussicht auf Erfolg haben, da die Demokraten im Kongress in der Minderheit sind und Ausländer nicht gezwungen werden können, einer solchen Aufforderung des US-Kongresses nachzukommen. Ein Sprecher des Ex-Prinzen äußerte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu der Forderung.
Nachdem sie selbst Opfer eines Übergriffs wurde, hat Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum eine landesweite Kampagne gegen sexuelle Belästigung und Missbrauch gestartet. Zudem sollen Frauen ermutigt werden, Vorfälle bei der Polizei anzuzeigen. Die 63-jährige Präsidentin war Anfang der Woche selbst Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden. Das Video davon löste Schockwellen in Mexiko aus und brachte das oft vernachlässigte Thema in die Schlagzeilen: Ein Mann hatte sich in der Nähe des Präsidentenpalastes in Mexiko-Stadt der Staatschefin auf offener Straße genähert, seinen Arm um ihre Schulter gelegt, mit der anderen Hand ihre Hüfte und ihre Brust berührt und versucht, ihren Hals zu küssen. Der Mann wurde von Sicherheitskräften festgenommen, die Präsidentin erstattete Anzeige. „Ich denke: Wenn ich keine Anzeige erstatte, was wird dann aus anderen mexikanischen Frauen?“, sagte Sheinbaum am Mittwoch in Mexiko-Stadt.