Ballsaal-Zoff im Weißen Haus

von Redaktion

Er wollte ihn einbremsen: Donald Trump feuert Star-Architekt James McCrery

Die Bauarbeiten für den Ballsaal gehen weiter. © dpa

Washington – Donald Trump hatte James McCrery selbst ausgewählt, um seine grandiosen Baupläne in die Tat umzusetzen. Doch dann versuchte der Star-Architekt, den Präsidenten davon zu überzeugen, dass der Ballsaal nicht größer werden sollte als das Weiße Haus. Das Resultat: Er wurde gefeuert. Laut Insidern in der „Washington Post“ soll McCrery das 300-Millionen-Dollar-Bauvorhaben mit allen Mitteln – unter anderem durch verstrichene Fristen und ein gewollt kleines Team – gebremst haben. Insbesondere, nachdem Trump seinen von Tech-Giganten wie Amazon und Google finanzierten Protzsaal immer noch größer und noch gewaltiger haben wollte. Nach aktuellen Plänen soll Trumps Prestige-Projekt mit 8700 Quadratmeter fast doppelt so groß wie der Wohnbereich des original Weißen Hauses werden.

Laut Bericht habe der Präsident bereits Ende Oktober die Reißleine gezogen und unter dem Radar der Öffentlichkeit den Architekten Shalom Baranes angeheuert – der jahrzehntelange Erfahrung mit den Entwürfen von Regierungsgebäuden in Washington hat. Davis Ingle, Sprecher des Weißen Hauses, dementierte, dass McCrery von Trump gefeuert wurde: „James McCrery bleibt ein wertvoller Berater für das Ballsaal-Projekt. Es handelt sich nicht um eine Ablösung, sondern um eine Staffelstab-Übergabe, da das Projekt in neue Phasen eintritt.“ Baranes wurde weiter als „versierter Architekt“ gelobt, dessen Arbeit die architektonische Identität der Hauptstadt seit Jahrzehnten geprägt habe. „Seine Erfahrung wird für den Abschluss dieses Projekts von großem Vorteil sein“, schwärmte Ingle.

Ganz in Trumps Sinne hat das Bautempo unter der Leitung von Baranes bereits merklich angezogen. Seit Anfang November arbeiten dutzende Bauarbeiter daran, das Fundament für den Anbau vorzubereiten. Am Mittwoch wurde ein riesiger Kran installiert. Ein Insider: „Die Arbeiten laufen jetzt im Turbo-Modus!“

Für seinen Prachtbau ließ Trump zum Entsetzen vieler Amerikaner den kompletten East Wing abreißen. In dem historischen Ostflügel des Weißen Hauses waren seit 1942 die Büros der First Lady untergebracht. Dabei hatte Trump im Juli noch erklärt, der East Wing solle nur „modernisiert“ werden, aber nicht vom neuen Ballsaal betroffen sein. „Er wird nah dran sein, aber ihn nicht berühren“, sagte Trump damals. Im Oktober machte er dann eine 180-Grad-Wende und erklärte erst nach dem Abriss: „Um es richtig zu machen, mussten wir die bestehende Struktur abreißen.“ CTH

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