Obing – In der virtuellen Generalversammlung, die die Aufsichtsratsvorsitzende Theresia Kraus leitete, präsentierte der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Chiemgau-Nord-Obing eG, Andreas Bauregger, einen soliden Jahresabschluss für 2021. Den aktuell 4640 Mitgliedern könne deshalb eine ansprechende Dividende in Höhe von 2,5 Prozent ausgezahlt werden.
Die Bilanzsumme habe sich gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Millionen Euro auf 325,2 Millionen Euro gesteigert, dies entspricht einem Zuwachs von 7,5 Prozent. Der Gesamtumsatz der Raiffeisenbank sei dieses Jahr auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen. 186,2 Millionen Euro wurden in Form von Krediten an die Kunden ausgeliehen. Dies entspricht einem Plus von 15,8 Prozent. Mit 112,4 Millionen Euro nehmen die eigenen Wertpapiere die zweitgrößte Aktivposition in der Bankbilanz ein. Zufrieden blickte der Vorsitzende auf die Entwicklung des Lagerhauses der örtlichen Raiffeisenbank, das ebenfalls einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis lieferte. Im Juli soll mit dem Neubau eines Neun-Familien-Wohnhauses auf dem ehemaligen Lagerhausgrundstück in Pittenhart begonnen werden.
Den größten Posten auf der Passivseite der Bankbilanz weisen, laut Bauregger, die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden auf. Diese haben sich trotz der Niedrigzinsphase um 7,3 Prozent auf 253,6 Millionen Euro erhöht. Die Raiffeisenbank Chiemgau-Nord-Obing eG habe mit der Bildung von Rückstellungen in Höhe von 4,2 Millionen Euro ausreichend vorgesorgt. Dieser Betrag wurde bereits in der Vergangenheit von der Bank erwirtschaftet und steht für künftige Zahlungsverpflichtungen zur Verfügung. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beträgt 5,35 Millionen Euro. Bedingt durch die Gewinnzuführung ist die gesetzliche Rücklage auf 9,5 Millionen Euro und die andere Ergebnisrücklage auf 24,6 Millionen Euro angestiegen.
„Die gesamten Eigenmittel belaufen sich auf 44,48 Millionen Euro und darauf sind wir sehr stolz“, betonte Bauregger. Das sei die Grundlage dafür, um weiterhin selbstständig bleiben zu können. Die größte Einnahmeposition stellen die Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften sowie aus Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von insgesamt 5156656 Euro dar.
Die Provisionserlöse betragen 1124953 Euro. Hierin enthalten sind beispielsweise die Kontoführungs- und Buchungsgebühren. „Bei diesen Teilpositionen liegen wir erheblich unter dem Verbandsdurchschnitt“, so Bauregger. Durch die erwartete Ertragsentwicklung sehe sich die Raiffeisenbank Chiemgau Nord eG nun aber veranlasst, die Gebühren ab dem vierten Quartal 2022 moderat zu erhöhen. Laut Gewinn- und Verlustrechnung belaufen sich die Zinsaufwendungen auf 897701 Euro.
Die Personalaufwendungen für die Bank und das Warengeschäft beliefen sich auf 2527170 Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen summierten sich auf 1140919 Euro. Nach Einstellungen in die Ergebnisrücklagen verblieb ein Bilanzgewinn von 294972 Euro. „Zu den Herausforderungen der Zukunft gehören die weitere Entwicklung der Pandemie, die Folgen des Russland-Ukraine-Konflikts, die Probleme im Zusammenhang mit unterbrochenen Lieferketten, die ausufernden regulatorischen Anforderungen der Bankenaufsicht sowie die hohen Inflationsraten und die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), welches die gemeinsame Geschäftsbeziehung sowohl im Anlage- als auch im Kreditbereich maßgeblich beeinflusst. Davon ebenfalls betroffen sind die Eigenanlagen der Bank, welche sehr unter den aktuellen Zinssätzen an den Finanzmärkten leiden“, erläuterte Bauregger.
Gute Beurteilungen für die Raiffeisenbank Chiemgau-Nord-Obing eG hat es auch aus dem Analysesystem für Kreditgenossenschaften des Genossenschaftsverbandes Bayern und bei der Klassifizierung des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken gegeben. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen des Aufsichtsrats wurden Theresia Kraus und Stefan Berger per Online-Abstimmung in ihren Ämtern bestätigt. ca