350 freie Lehrstellen im Landkreis Mühldorf unbesetzt

von Redaktion

IHK sorgt sich um beruflichen Nachwuchs

Mühldorf – Auch heuer kämpfen die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis Mühldorf mit einem großen Mangel an Bewerbern für ihre Ausbildungsplätze. Aktuell gibt es 352 Lehrstellen, die noch nicht besetzt sind. Das sind rund 38 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Diesem Angebot stehen 160 unversorgte Bewerber gegenüber, so die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni. Im Landkreis kommen damit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Jugendlichen zwei Lehrstellen.

„Angesichts der immer größer werdenden Fachkräftelücke setzen unsere Ausbildungsbetriebe auf die Ausbildung von eigenem Nachwuchs. Auch heuer bieten die Unternehmer viele Lehrstellen an. Aber es gibt bei Weitem nicht genug Bewerber für alle Stellen“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf und IHK-Vizepräsidentin. Zwei Trends machen den Betrieben besonders große Sorgen: Die Zahl der Schulabgänger sinkt von Jahr zu Jahr und viele tendieren eher zu einer akademischen Ausbildung. Die IHK weist aber darauf hin, dass rund ein Drittel aller Studienanfänger ihr Studium vorzeitig und ohne Abschluss beenden. „Eine praxisnahe Berufsausbildung könnte für viele junge Frauen und Männer der bessere Start ins Berufsleben sein“, sagt Obermeier-Osl. Zusätzlich hat die Corona-Pandemie Schnupperpraktika, Berufsinfotage oder Ausbildungsmessen verhindert.

Die IHK-Vizepräsidentin appelliert an alle noch unentschlossenen Schulabsolventen: „Es stehen in der Region viele Türen offen!“

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