Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Februar deutlich verschlechtert. Das Geschäftsklima fiel um 2,2 Punkte auf 115,4 Zähler, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte. Analysten hatten mit einem wesentlich geringeren Rückgang auf 117,0 Punkte gerechnet. Allerdings lag der Index zuvor auf hohem Niveau. Im Januar war Deutschlands bedeutendster konjunktureller Frühindikator auf einen Rekordstand gestiegen. „Die deutsche Wirtschaft tritt auf die Euphoriebremse“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Im Tarifkonflikt bei der Post hat die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mit einem Warnstreik für die verspätete Zustellung von Briefen und Paketen gesorgt. Verdi hatte in fünf Bundesländern 1500 Mitarbeiter der Post aufgerufen, vorübergehend die Arbeit niederzulegen und sich an Kundgebungen zu beteiligen. Aktionen gab es nach Gewerkschaftsangaben in NRW, Bayern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Post versicherte, sie werde verzögerte Sendungen schnellstmöglich zustellen.
Der weltweite Konjunkturaufschwung treibt die Geschäfte von Deutschlands Börsenschwergewichten an. „Für die meisten Dax-Konzerne war das vergangene Jahr ein weiteres Rekordjahr“, erklärte Mathieu Meyer, Mitglied der Geschäftsführung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY, am Donnerstag. 15 Dax-Konzerne, die bislang Zahlen für 2017 vorgelegt haben, erzielten EY zufolge zusammengerechnet Bestmarken bei Umsatz und operativem Gewinn.
Der deutsche Leitindex Dax hat sich am Donnerstag mit einem Schlussspurt noch fast ins Plus gerettet. Das Börsenbarometer hatte kurz vor Handelsschluss zwischenzeitliche Verluste von 1,5 Prozent komplett wettgemacht und war sogar in die Gewinnzone gedreht, bevor es doch 0,07 Prozent tiefer bei 12 461,91 Punkten schloss. Bewegung kam auch durch zahlreiche Geschäftsberichte in den Markt. So legten unter anderem die Dax-Konzerne Henkel, ProSiebenSat.1 und Deutsche Telekom ihre Jahreszahlen vor. Die Aktien der Telekom waren bis auf 12,735 Euro abgerutscht, was den niedrigsten Stand seit Anfang 2015 bedeutete. Bis zum Handelsschluss büßten sie am Dax-Ende noch 2,37 Prozent auf 12,970 Euro ein. Bei Analysten stieß vor allem der Ausblick auf wenig Freude. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,48 Prozent am Vortag auf 0,49 Prozent. Die EZB setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,2276 (Mittwoch: 1,2312) US-Dollar fest.