Düsseldorf – Durch die geplante Zerschlagung der SB-Warenhauskette Real ist nach Einschätzung des Betriebsrates fast jeder dritte der noch vorhandenen 34 000 Arbeitsplätze bei der Metro-Tochter gefährdet. „Der Gesamtbetriebsrat rechnet mit etwa 1000 Arbeitslosen“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Unternehmens, Werner Klockhaus der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Hintergrund: Die Metro will alle 277 Real-Märkte in Deutschland und den Online-Shop real.de möglichst noch in diesem Monat an ein Investoren-Konsortium aus X-Bricks und SCP Group verkaufen. Die künftigen Eigentümer wollen aber nach den bisher bekannt gewordenen Plänen nur einen kleinen Teil der Real-Märkte selbst weiter betreiben. Der Großteil der Standorte soll an andere Händler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft werden. Einigen Standorten droht offenbar auch die Schließung.
Eine Metro-Sprecherin betonte, die Wahrung der Mitarbeiterinteressen sei für den Vorstand ein zentrales Thema in den Verkaufsgesprächen.
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende rechnet hingegen mit „rund 50 Schließungen oder mehr“. Allein dadurch seien rund 6000 Arbeitsplätze bedroht. Außerdem werde es wohl auch in den an Wettbewerber verkauften Filialen zu sehr vielen betriebsbedingten Kündigungen kommen, befürchtet er. Denn kaum einer der Wettbewerber habe eine ähnlich breite Sortimentsstruktur wie Real. Mit dem Verkauf betraute Personen nennen die Zahlen von Klockhaus aber sehr spekulativ. dpa