Hongkong schüttet Helikoptergeld aus

von Redaktion

Hongkong – Hongkongs Regierung hat den Bürgern der chinesischen Sonderverwaltungszone wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche Finanzhilfen in Milliardenhöhe zugesagt. Erwachsene mit festem Wohnsitz in Hongkong sollen 10 000 Hongkong-Dollar (etwa 1180 Euro) erhalten, teilte die Regierung der Metropole mit. Hongkongs Wirtschaft leidet seit Monaten unter den Auswirkungen politischer Proteste sowie des Coronavirus-Ausbruchs.

Insgesamt sollen aus dem Haushalt von 120 Milliarden Hongkong-Dollar (etwa 14,16 Milliarden Euro) 71 Milliarden Hongkong-Dollar für rund sieben Millionen Menschen bereitgestellt werden. Wenn Bürger vom Staat direkt Geld erhalten ohne Gegenleistung, sprechen Ökonomen von „Helikoptergeld“. In der klassischen Form ist damit gemeint, dass eine Notenbank jedem Bürger einen gleichhohen Geldbetrag schenkt. Das Bild eines solchen Geldregens aus dem Helikopter soll der US-Ökonom Milton Friedman erstmals benutzt haben.

Die Idee dahinter ist, dass die Einwohner das geschenkte Geld unmittelbar ausgeben und so die Wirtschaft beflügeln. Kritiker befürchten, dass solche Finanzspritzen nur neue Begehrlichkeiten wecken und die Vorstellung nähren, Notenbanken müssten zur Problemlösung einfach nur mehr Geld drucken. Auch bestehe das Risiko, dass die Bürger das Geld eben nicht ausgeben, sondern zumeist sparen.

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