Führungsvakuum bei der Commerzbank

von Redaktion

Frankfurt – Das plötzliche Vakuum an der Konzernspitze stellt die Commerzbank mitten im Ringen um eine überzeugende Strategie vor zusätzliche Probleme. Gleich zwei Spitzenpositionen müssen neu besetzt werden, nachdem sowohl Vorstandschef Martin Zielke (57) als auch der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Schmittmann (63) am Freitag ihren Rücktritt angekündigt haben.

Schon am Mittwoch könnte das Kontrollgremium des teilverstaatlichten Frankfurter MDax-Konzerns personelle Weichen stellen. Investoren dringen auf eine rasche Lösung. Für eine schnelle interne Lösung gelten Firmenkundenchef Roland Boekhout oder Finanzvorständin Bettina Orlopp als aussichtsreiche Kandidaten. Boekhout (56) hat Erfahrung mit der Führung einer Bank: Als Chef der Direktbank ING-Diba, die heute als ING Deutschland firmiert, trieb er in den Jahren 2010 bis 2017 die Digitalisierung und das Geschäft mit Firmenkunden voran.

Die ehemalige McKinsey-Partnerin Orlopp (50) kam 2014 zur Commerzbank und rückte am 1. November 2017 in den Vorstand auf. Die gebürtige Solingerin ist eine von zwei Frauen in dem siebenköpfigen Gremium.

Als möglicher externer Kandidat für den Chefposten wurde in Medien Stefan Ermisch genannte, der die Hamburg Commercial Bank leitet, die frühere Landesbank HSH Nordbank. Auch dort ist der US-Finanzinvestor Cerberus Miteigentümer. Cerberus gilt als treibende Kraft hinter den Umbrüchen bei der Commerzbank. dpa

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