Der lange Weg ins Digitalzeitalter

von Redaktion

Mängel in den Schulen – Arbeitsblätter auf Papier zum Abholen

München – Benrhard Rohleder sieht durch die Pandemie erkennbare Fortschritte. „Davor waren die meisten Schulen digitalfreie Zonen mit Tafel und Kreide“, sagt der Hauptgeschäftsführer des heimischen Digitalverbands Bitkom. Gut ein Jahr nach dem Pandemieausbruch hätten nun neun von zehn Schülern in Deutschland regelmäßig Onlineunterricht und es werde im Schnitt täglich 4,4 Stunden digital gelernt. Das hat Bitkom bei einer Befragung von gut 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder bundesweit erfahren. Zugleich gibt es aber auch Bremsklötze und Zustände, die nicht nur Eltern ins Grübeln bringen können. So haben befragte Eltern bemängelt, dass nur jede zweite Lehrkraft wirklich wisse, wie man digitale Medien pädagogisch in den Unterricht bringt. Drei von vier Befragten haben Unterstützung in IT-Fragen vermisst und gut jeder Dritte davon berichtet, dass Aufgabenblätter in Papierform persönlich in der Schule abgeholt werden mussten. In acht Prozent wurden sie per Post versendet. „Man muss Lehrer digital ertüchtigen“, stellt Rohleder klar. Insgesamt hätten befragte Eltern deutschen Schulen ein Digitalzeugnis mit Noten von befriedigend bis ausreichend ausgestellt. „Manche Schulen sind eben noch stark im Analogen verhaftet“, bedauert der Bitkom-Manager. Seitens der Elternschaft geht gut drei von vier die Digitalisierung an deutschen Schulen zu langsam. Acht von zehn Eltern sehen digitale Defizite in der Schule ihrer Kinder. Nur bei sieben Prozent habe es keinerlei Probleme beim Homeschooling gegeben.

THOMAS MAGENHEIM-HÖRMANN

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