Will Musk den Preis für Twitter drücken?

von Redaktion

San Francisco – Tech-Milliardär Elon Musk beißt sich beim angekündigten Twitter-Kauf an seinem Vorwurf fest, der Dienst habe viel mehr Fake-Accounts als angegeben.

Unklar bleibt, ober er damit den Preis drücken will – oder versucht, den Boden für einen Ausstieg aus dem Geschäft zu bereiten. Die Aktie von Twitter fällt jedenfalls mit Musks Attacken immer weiter. Am Dienstag sackte der Kurs im vorbörslichen Handel zeitweise um weitere mehr als drei Prozent an die Marke von 36 Dollar ab. Schon am Vortag war das Papier um über acht Prozent gefallen. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk den Anteilseignern in Aussicht stellte.

Musk bekräftigte am Dienstag bei Twitter, der Deal könne nicht weitergehen, bis Twitter-Chef Parag Agrawal beweise, dass Fake- und Spam-Accounts tatsächlich weniger als fünf Prozent der Nutzer-Basis ausmachten. Er habe sein rund 44 Milliarden Dollar schweres Kaufangebot im Glauben an die Richtigkeit der offiziellen Angaben von Twitter gemacht.

Schon am Freitag erklärte der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla den Deal deswegen für „vorläufig ausgesetzt“ – während rechtlich fraglich ist, ob er die Vereinbarung mit Twitter überhaupt einseitig auf Eis legen kann. Nach dem anschließenden Kurssturz der Aktie schrieb Musk, dass er weiterhin am Kauf des Dienstes interessiert sei. Dem „Wall Street Journal“ zufolge tat er das auf Druck seiner Anwälte. Die Aktie fiel trotzdem, auch wenn sie einen Teil der Kursverluste wieder wettmachte. Am Montag brachte Musk dann ein niedrigeres Gebot ins Gespräch. „Je mehr Fragen ich stelle, desto größer werden meine Sorgen“, sagte Musk bei einem Konferenz-Auftritt. ANDREJ SOKOLOW

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