London – Die Zahl der Piratenangriffe auf den Weltmeeren hat 2023 wieder zugelegt. Insgesamt wurden nach Daten des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) 120 Vorfälle von Seepiraterie und bewaffneten Raubüberfällen auf Schiffe gemeldet – gegenüber 115 im Jahr 2022. Dabei wurden 105 Schiffe geentert, neun Angriffe versucht, vier Schiffe gekapert und zwei Schiffe beschossen, wie das zur Internationalen Handelskammer gehörende Schifffahrtsbüro berichtete. Schiffe mit deutscher Beteiligung waren 2023 14-mal und damit nach Singapur (28) am zweithäufigsten betroffen. „Die wachsende Zahl an Überfällen ist besorgniserregend. Sie zeigen einmal mehr, dass Piraterie kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine hochaktuelle Herausforderung ist“, sagte IMB-Deutschland-Generalsekretär Oliver Wieck. „Hinzu kommt, dass im Zuge des Nahostkonflikts die politisch motivierten Angriffe militanter Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer zunehmen.“