Bayern heizen relativ sparsam

von Redaktion

Dienstleister: Hohe Nachzahlungen drohen

München – Die Bayern waren in der vergangenen Heizsaison vergleichsweise sparsam: Sie verbrauchten nur zwei Prozent mehr Wärme als im Winter 2022/23. Sparsamer waren nur die Sachsen. Das geht aus dem Heiz-o-Meter hervor, einer Datenauswertung der Firma Ista, die sich auf die Abrechnung von Heizkosten spezialisiert hat. Zugrunde lagen rund 800000 Abrechnungen aus der ganzen Bundesrepublik. Die Daten sind witterungsbereinigt. Dabei wurde nur die Veränderung des Verbrauchs ausgewertet: In absoluten Zahlen steht der Freistaat mittelmäßig da: Pro Quadratmeter wurden hier 101 Kilowattstunden (kWh) verbraucht, in Sachsen waren es 84 kWh, in Thüringen – auf Platz drei – 88,7 kWh.

Unter den Bevölkerungszentren nahm die Landeshauptstadt München mit zwei Prozent mehr Verbrauch den dritten Platz ein. Auf Platz zwei liegt Sachsens Hauptstadt Dresden. Unter den großen Städten hatte es lediglich Schwaben-Metropole Stuttgart geschafft, weniger Energie zu verbrauchen, als in der Saison 2022/23. Damit belegten die Stuttgarter den ersten Platz.

Weniger erfreulich sind die hohen Heizkosten, die 2024 vielen Haushalten als Nachzahlung ins Haus flattern werden. Die Heizkosten von Miethaushalten in Deutschland sind 2023 laut einer Berechnung des Immobiliendienstleisters Ista teilweise deutlich gestiegen. Die Kosten je Kilowattstunde stiegen im Vergleich zu 2022 im Schnitt bei Fernwärme um sieben Prozent, bei Heizöl um 34 Prozent und bei Erdgas um 44 Prozent, wie der Dienstleister Ista in Essen berichtete. „Viele Mieterinnen und Mieter werden für die Heizung ihrer Wohnung mehr zahlen müssen als je zuvor“, sagte Ista-Chef Hagen Lessing.

Der Grund sind fast ausschließlich die hohen Preise für fossile Energie am Weltmarkt. Vor allem weil der russische Staatskonzern Gazprom die Erdgas-Lieferungen nach Deutschland eingestellt hatte, vervielfachten sich die Gaspreise. Inzwischen liegen sie – nicht inflationsbereinigt – noch rund 50 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Dass die Kosten der Krise erst jetzt bei vielen Verbrauchern ankommen, hat damit zu tun, dass die meisten Versorger sehr langfristig einkaufen – und die Endabrechnung erst im Folgejahr ausgestellt wird.

Inzwischen hat sich die Lage deutlich verbessert: Kostete Erdgas bei günstigen Anbietern vor der Krise (2019) durchschnittlich 4,9 Cent, sind es heute 7,8 Cent. In den Hochzeiten der Krise waren es 20 Cent. Günstiger ist die Entwicklung beim Strom: Haushaltsenergie kostet mit durchschnittlich 25,9 Cent etwa so viel wie 2019 (26 Cent.) Das zeigen Daten des Vergleichsportals Verivox. Spezielle Wärmepumpentarife sind etwas günstiger. Wichtig: Vermieter sind verpflichtet, dem Marktumfeld angemessene Verträge abzuschließen.
MAS

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