Millionen Briefe und Pakete zu spät

von Redaktion

Die Zusteller der Post streikten gestern vor allem im ländlichen Raum. © FrankHoermann/SVEN SIMON

Berlin/Bonn – Warnstreiks bei der Deutschen Post haben dazu geführt, dass Millionen Briefe und hunderttausende Pakete verspätet beim Empfänger ankommen. Nachdem am Dienstag die Städte bestreikt wurden, traf es am Mittwoch vor allem den ländlichen Raum. In Bayern waren 49 Betriebsstellen von Warnstreiks betroffen.

2023 hatte die Post pro Werktag im Schnitt 46 Millionen Briefe und 6,3 Millionen Pakete befördert. Da etwa fünf Prozent liegen geblieben sind, dürften am Mittwoch grob gesagt zwei Millionen Briefe und einige hunderttausend Pakete liegengeblieben sein. Laut Post sollen die Sendungen am Donnerstag und in den nächsten Tagen zugestellt werden.

Die Gewerkschaft begründete den Warnstreik damit, dass es in der zweiten Verhandlungsrunde kaum Bewegung vonseiten des Managements gegeben habe. Die Firma betont, ein neuer Tarifvertrag müsse wirtschaftlich vertretbar sein. Sie weist darauf hin, dass die Briefmengen im Digitalzeitalter sinken und hohe Investitionen nötig seien. Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und drei Extra-Urlaubstage. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Das ist nach Darstellung der Gewerkschaft nötig, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen.

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Dann will die Post ein Angebot vorlegen. Das Unternehmen halte die Warnstreiks daher für „unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen“. Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170 000 Tarifbeschäftigte im Inland.
DPA

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