Brüssel – Wegen sich häufender Beschwerden über mangelhafte Produkte gehen die europäischen Verbraucherschutzbehörden verschärft gegen den Online-Händler Shein vor. Die EU-Kommission kündigte ein gemeinsames Verfahren der Behörden in den 27 EU-Staaten an. Brüssel brachte zudem verschärfte Kontrollen von Paketen durch den Zoll und eine Gebühr für Sendungen aus Drittstaaten ins Spiel, die direkt an Verbraucherinnen und Verbraucher gehen. US-Präsident Donald Trump geht derweil hart gegen alle Einfuhren aus China vor. Einzelpakete aus China werden von der amerikanischen Post vorerst nicht mehr zugestellt.
Der Online-Händler Shein verkauft vor allem Fast Fashion, also billige Kleidung über das Internet. Der Konzern war 2012 in China gegründet worden und sitzt inzwischen in Singapur. Laut Verbraucherschutzverbänden häufen sich Kundenbeschwerden wegen mangelnder Qualität der Artikel oder irreführender Rücksendeangaben. Ein Sprecher von Shein erklärte, das Unternehmen werde im Zusammenhang mit den Ermittlungen mit den Behörden „auf EU- und nationaler Regierungsebene zusammenarbeiten“.
EU-Verbraucherschutzkommissar Michael McGrath verwies auf Tests von Verbraucherorganisationen, nach denen mehr als 90 Prozent der auf Shein und Temu verkauften Produkte nicht EU-rechtskonform seien.
AFP