Heizungstausch: Fördergeld sicher

von Redaktion

Besser wird die Förderung neuer Heizanlagen eher nicht. Deshalb könnte sich ein rascher Antrag für viele lohnen. Für den Einbau bleiben zwei Jahre Zeit. © Doreen Garud

München/Berlin – Bei der politisch umstrittenen Förderung klimafreundlicher Heizungen verzeichnet die staatliche KfW seit Jahresende 2024 deutlich mehr Nachfrage. Bis Ende Dezember seien Zusagen für 227 000 Zuschussanträge vor allem für Wärmepumpen mit einem Gesamtvolumen von rund 3,3 Milliarden Euro erteilt worden.

Die Nachfrage im Bereich Heizungsförderung hält im neuen Jahr unvermindert an, wie der Vorstandsvorsitzende der Förderbank, Stefan Wintels, berichtete: Zum 31. Januar 2025 habe sich die Zahl der Zuschussanträge weiter auf etwa 248 000 erhöht – Gesamtvolumen: rund 3,6 Milliarden Euro. Das Heizungsgesetz werde gut angenommen, sagte Wintels.

Die noch amtierende Bundesregierung will mit dem Heizungsgesetz – offiziell Gebäudeenergiegesetz – den Einbau klimafreundlicher Heizungen fördern und den Austausch alter Gas- und Ölheizungen vorantreiben. Die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf den Weg gebrachte Fassung des Gesetzes gilt rückwirkend seit 1. Januar 2024. Die Union hat wiederholt angekündigt, das reformierte Heizungsgesetz wieder abschaffen zu wollen.

„Klar ist, dass zu bezahlbarem Wohnraum auch bezahlbare Heizung gehört. Es gibt unheimlich viele Menschen, die heute schon kämpfen, ihre Heizungsrechnung zu bezahlen“, sagte das für das KfW-Inlandsgeschäft zuständige Vorstandsmitglied Katharina Herrmann. „Allein vor dem Hintergrund wird dieses Thema nicht verschwinden. Und die Öl- und Gaskosten werden tendenziell eher steigen als sinken. Also der Druck, hier zu unterstützen, der wird unabhängig von Regierungskoalitionen weiter bestehen.“

Der Schub bei Heizungsförderungen im Schlussquartal trug auch dazu bei, dass die Fördersumme der von Bund und Ländern getragenen KfW letztlich doch noch den Wert von 2023 übertraf: Insgesamt reichte die KfW-Bankengruppe im vergangenen Jahr 112,8 Milliarden Euro frische Fördergelder aus und damit etwas mehr als ein Jahr zuvor (111,3 Mrd. Euro). Nach neun Monaten hatte die Fördersumme noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums gelegen.

Im neuen Jahr will die KfW mindestens 500 Millionen Euro aus eigenen Mitteln einsetzen, um die Konditionen von Förderprodukten für Kundinnen und Kunden zu verbessern. Dies sei der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass zugesagte Fördergelder auch ausbezahlt werden. „Ein Regierungswechsel hätte keinen Einfluss auf bereits zugesagte Förderungen. Die dafür benötigten Bundesmittel sind bereits reserviert“, erklärt Sigrid Goldbrunner, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Wer zum Einbau einer neuen Heizung eine Förderzusage der KfW hat, muss sich aber keine Sorgen machen, betont auch die Förderbank selbst: Das Geld kommt – ganz egal, wie in Berlin die Weichen beim Heizungsgesetz gestellt werden.

Wer sichergehen will, dass der eigene Heizungstausch gefördert wird, sollte dennoch möglichst bald einen entsprechenden Antrag einreichen, rät die Verbraucherzentrale. „Nach der Genehmigung haben Antragsteller zwei Jahre Zeit, die Förderung abzurufen – oder darauf zu verzichten“, so Goldbrunner.

Mehr Informationen

Bei Fragen zum Heizungstausch berät die Verbraucherzentrale Bayern. Die Beratung findet online, telefonisch oder persönlich statt. Die Energieberatung wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Informationen: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder telefonisch bundesweit kostenfrei unter der Nummer 0800 / 809 802 400.

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