Berlin – Unter Druck und begleitet von der Sorge vor einem Scheitern haben CDU, CSU und SPD am Sonntag die Sondierungen für eine neue Bundesregierung begonnen. In Berlin kamen die 39 Unterhändler in großer Runde zusammen, später formierten sich 14 inhaltliche Untergruppen. Sie wollen bis in die Nacht auf Freitag miteinander verhandeln.
Vom Gelingen der Verhandlungen hängt wohl auch die politische Zukunft der drei Parteivorsitzenden ab. Laut „Bild“ sagte der SPD-Vorsitzende Martin Schulz bei einem internen Vorgespräch mit Angela Merkel und Horst Seehofer: „Wenn das schiefgeht, ist meine politische Karriere zu Ende.“ Seehofer habe daraufhin erwidert: „Nicht nur deine.“ Offiziell wurde der Wortwechsel nicht bestätigt. In einem Interview sagte Schulz, man führe die Verhandlungen nun „stabil und schnell“.
Die SPD-Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, rief die CSU auf, es mit Forderungen vorab nicht zu übertreiben. Sie deutete im Interview mit unserer Zeitung aber Kompromissbereitschaft etwa bei der Mütterrente an. Dreyer forderte mehr Einsatz im Kampf gegen explodierende Mieten. mik/dpa