Bernau – Seit fast neun Jahrzehnten gibt es in der Pfarrei St. Laurentius in Bernau einen Familienabend, zu dem auch heuer wieder viele Mitglieder und Freunde den Weg in den Kampenwandsaal fanden. Erster Höhepunkt des reichhaltigen Programms war – wie in jedem Jahr – der Auftritt der Sternsinger.
Einmal mehr war der Pfarrabend der katholischen Pfarrgemeinde ein gesellschaftliches Ereignis. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Wicha übernahm bereits zum 40. Mal die Moderation. Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Bernauer Musikkapelle unter Leitung von Musikmeister Donat Weingartner.
Nach feinen Weisen der Hafenstoaner Alphornbläser und eines Klarinettenquartetts aus den Reihen der Blaskapelle zogen unter großem Applaus die Sternsinger in den Saal ein. Das Wetter hatte es mit den 48 Mädchen und Buben und einem großen Begleiterteam nicht gut gemeint, von Schneefall bis zu heftigem Regen war alles dabei.
Kaplan Stefan Leitenbacher und Bürgermeister Philipp Bernhofer mussten dann die Summe erraten, die die Kinder trotz der Widrigkeiten für das Kinderhaus-Projekt „The Nest“ in Nairobi gesammelt hatten und außerdem tippen, welche Strecke die insgesamt 48 Kinder an vier Tagen zurückgelegt hatten. Durch mitgeführte Schrittmesser und mit viel Rechnerei kam man auf eine Gesamtstrecke von 870 Kilometern, was der Entfernung Bernau-Rom entspricht. Genau 16 572 Euro hatten die Kinder auf diesem langen Weg gesammelt.
Anita Wiehler und Denise Galland vom Organisationsteam konnten über einige Pannen berichten: So sei es vorgekommen, dass umfallende Sterne blaue Nasen und Augen erzeugten; dass aber eine Gruppe aufgrund einer kaputten Schließanlage für etwa eine halbe Stunde in einem Haus eingesperrt war und dieses nur über ein Fenster verlassen konnte, sei ein absolutes Novum gewesen. Das Seelsorgeteam für Bernau, Pastoralreferentin Edith Heindl und Leitenbacher, bedankte sich dann bei allen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen in der Pfarrei, ohne die Kirche vor Ort nicht funktionieren würde. Ein Dank galt auch den Vertretern der evangelischen Pfarrgemeinde für die ganzjährige gute Zusammenarbeit.
Gregor Thalhammer vom Pfarrgemeinderat stellte noch kurz die Jahresaktion „Schöpfung und Umwelt erhalten“ vor, der sich bereits einige Ortsvereine angeschlossen hätten. Auftaktveranstaltung ist ein Gottesdienst am 29. April.
Unter Leitung von Christel Diwischek gab die Chorgemeinschaft St. Laurentius gekonnt drei englisch-sprachige Lieder zum Besten. Veronika Leidel und Johannes Kaufmann von der katholischen Landjugend führten mit dem Seelsorgeteam, dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, dem Kirchenpfleger und dem Bürgermeister ein Bernau-Quiz durch, das alle Gäste zum Mitraten animierte. Unter großem Gelächter der Besucher gab es für die Verlierergruppe Heindl und Wicha als „Trostpreis“ eine Ortsführung mit Altbürgermeister Klaus Daiber.
Den volksmusikalischen Block gestalteten drei Musikgruppen mit sehr unterschiedlichen Klangfarben. Das Bernauer Flügelhornduo Weingartner, Maria Weingartner an der Harfe und die Gruppe „Fingerspui“ wurden mit viel Applaus bedacht. Dazwischen sang das Ehepaar Leidel, unterstützt von der Blaskapelle und allen Anwesenden, das geistliche Wirtshauslied von „Adam und Eva“. Für große Heiterkeit sorgte der Auftritt der Bernauer Volksbühne. Die Laienschauspieler zeigten den Einakter „Die dappige Verwandtschaft“, der den Abend beschloss.
Eine reichhaltige Tombola, die Martina Weingartner mit ihren Helferinnen aufgebaut hatte, erwartete am Schluss die Besucher. Der „Run“ auf die Lose war riesengroß und fast jeder konnte etwas mit nach Hause nehmen. Der Erlös des Losverkaufs und die freiwilligen Spenden des Abends kommen der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ und dem geplanten Hospiz in Bernau zu Gute. gle