Berlin – Mit Razzien in vier Bundesländern sind Ermittler am Dienstag gegen fünf mutmaßliche Islamisten tschetschenischer Abstammung vorgegangen. Sie sollen eine Berliner Synagoge und Einkaufszentren für einen Anschlag ausgespäht haben. Eine konkrete Anschlagsgefahr habe nach „jetzigem Informationsstand“ aber noch nicht bestanden, teilten Berliner Polizei und Generalstaatsanwaltschaft mit. Haftbefehle wurden gegen die Verdächtigen im Alter von 23 bis 28 Jahren mangels dringenden Tatverdachts nicht erlassen.
Die Durchsuchungen „wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ fanden nach Angaben der Ermittler an sechs Orten in Berlin und jeweils einem im brandenburgischen Ludwigsfelde, in Hagen in Nordrhein-Westfalen sowie im thüringischen Arnstadt statt. Der „Spiegel“ berichtete, die Verdächtigen hätten unter anderem Ende September in der Neuen Synagoge in Berlin- Videoaufnahmen angefertigt. Zusätzlich sollen sie mehrere Einkaufszentren ausgespäht haben.
Bei den Durchsuchungen seien Bargeld, Hieb- und Stichwaffen sowie Datenträger beschlagnahmt worden. Diese werden nun ausgewertet. Es waren rund 180 Einsatzkräfte an den Durchsuchungen beteiligt. afp