Bad Aibling – „Die Udo-Jürgens-Story: Sein Leben, seine Liebe, seine Musik“– unter diesem Titel erinnert eine soeben in Deutschland gestartete Konzerttournee an den im Dezember 2014 gestorbenen Komponisten, Pianisten und Sänger. Die Produktion wurde von der österreichischen Schauspielerin und Kabarettistin Gabriela Benesch und ihrem Mann, dem Regisseur Erich Furrer, in Zusammenarbeit mit der Udo-Jürgens-Tochter Jenny entwickelt. Zu den Stationen zählte auch das Bad Aiblinger Kurhaus. Neben der Musik des Künstlers werden auch biografische Texte gelesen. Der Bogen, der von Gabriela Benesch immer wieder eingestreuten Erzählungen, begann mit Udos erstem Konzertbesuch als Zwölfjähriger und seinem unmittelbar darauf gefassten Entschluss, Komponist zu werden. Die Geschichte erzählte von Begegnungen mit musikalischen Weltstars und schilderte die Entstehungsgeschichte einiger Hits wie „Griechischer Wein“ oder „Aber bitte mit Sahne“. Viel Raum nahmen auch die Umwelt- und gesellschaftskritischen Lieder ein wie „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ oder besonders „Geht hin und mehret euch“, das 1988 einen Aufschrei der Bischofskonferenz und ein Sendeverbot des Bayerischen Rundfunks nach sich zog. Stimmlich wandlungsfähig und gepaart mit schauspielerischem Können gestaltete Gabriela Benesch ihre Texte aus Udo Jürgens Aufzeichnungen. Der Textanteil am Gesamtprogramm fiel allerdings insgesamt zu lang aus – man hätte stattdessen lieber den einen oder anderen Top-Hit in voller Länge und nicht nur in kurzen Medley-Passagen gehört. Den musikalischen Part bestritt überzeugend Alex Parker, in gleichem Maße als Sänger als auch als Pianist. Er traf die Stimme seines Vorbildes, ohne aber dessen unverwechselbares Timbre zu imitieren. Leider war die Musik nicht ganz „wohltemperiert“ – die Lautstärke war für die Saaldimension zu hoch, vor allem auch bei den Playback-Einspielungen. Ebenfalls nicht „wohltemperiert“ war das Raumklima im nur mäßig besetzten Saal. Viele Besucher holten sich in der Pause ihre Jacken aus der Garderobe. Und leider kamen viele der Erfolgslieder erst im umjubelten Zugabe-Medley zum Zuge. Fast programmatisch war die von Alex Parker gesungene dritte Strophe von „Es wird Nacht, Senorita, siehst du nicht wie ich frier“.