LANDKREIS MÜHLDORF

Waldkraiburger Kultlokal kommt wieder

von Redaktion

Waldkraiburg – Seit über vier Monaten ist es zu: das „Café Brosch“ am Waldkraiburger Stadtplatz. Für alle, die das Lokal, eines der ältesten im ganzen Stadtgebiet, schon schmerzlich vermissen, gibt es jetzt eine gute Nachricht: Der Gastronomiebetrieb, der im Spätsommer 2019 wegen Insolvenz geschlossen wurde, wird in wenigen Monaten, voraussichtlich im Mai, wieder aufgemacht. Das bestätigt auf Anfrage der neue Besitzer, Serhad Yazici. Er betreibt mit seiner Familie am Stadtplatz bereits das „Centrale“, zu dem ein Hotel, Restaurant, Pizza und Bar gehören. Der Kaufvertrag für das Lokal mit einer Gesamtgröße von 200 Quadratmetern ist unterschrieben, die Handwerker, die den Gastraum, samt Küche und Sanitäranlagen renovieren, stehen fest, die Speisekarte ist in Vorbereitung, ebenso das Konzept. Die Bäckereifiliale, die sich beim früheren Wirt eingemietet hatte und bis jetzt geöffnet ist, ist in diesem Konzept nicht mehr vorgesehen. Alle Details will der neue Eigentümer noch nicht verraten. Doch so viel ist klar: „Schön rustikal-modern soll die Einrichtung werden.“ Und beim Angebot soll das Lokal „eine Alternative“ zum nur wenige Meter entfernten „Centrale“ sein. „Pizza und Steaks wird es dort nicht geben“, stellt Yazici klar. Sein Ziel: „Auf der Speisekarte sollen auch sehr gesunde Gerichte stehen, die es im Umkreis bisher so nicht gibt.“ Ab 8 Uhr können Besucher dort frühstücken, später auch Mittag- oder Abendessen einnehmen. Doch als Nachtcafé sieht der Centrale-Wirt sieht die Zukunft des „Brosch“, das unter neuem Namen eröffnet wird, nicht. Auch Partys werde es nicht geben. Ein „Lokal für Jedermann zwischen sieben und 77“, für Familien, Pärchen, auch für ältere Besucher, die vor allem Kaffee und Kuchen schätzen. Yazici glaubt an das Lokal und dessen Potenzial. Langfristig erhoffe er sich, dass von der Konstellation mit zwei unmittelbar benachbarten Lokalen auch das „Centrale“, das heuer seinen umsatzstärksten Winter erlebe, noch einmal profitieren kann. „Wäre es nur einmal um die Ecke, hätte ich nicht zugegriffen.“ Im Gastronomiebereich strebe die Familie darüber hinaus keine Erweiterungen mehr an, sagt der Wirt. Anders sei das im Hotelbereich, da sei eine Entwicklung über den Beherbergungsbetrieb am Stadtplatz hinaus durchaus denkbar. Wenn alles wie geplant läuft, werde man in den beiden Lokalen Ende des Jahres wohl rund 100 Mitarbeiter in Gastronomie und Hotel beschäftigen, kündigt Yazici an. Während das neue „Brosch“ schon in den Startlöchern steht, ist ein zweites Waldkraiburger Lokal, das früher Kultstatus hatte und im Sommer 2019 plötzlich dicht machte, noch nicht ganz so weit. Das „Parkcafé Chablis“ an der Ecke Ludwig-Ganghofer-/Siemensstraße hat noch keinen neuen Pächter. Die Renovierungsarbeiten werden noch einige Monate dauern, sagt Eigentümer Joe Riedl, der am bisherigen Konzept festhalten will. „Das Chablis wird kein Speiserestaurant, es bleibt ein Café.“

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