Berufsabschluss in Teilzeit

von Redaktion

Die Teilzeitberufsausbildung ist ein flexibles Ausbildungsmodell, das zu einem vollwertigen Berufsabschluss führt und grundsätzlich in allen anerkannten Berufen des dualen Ausbildungssystems möglich ist.

Bei einer schulischen Ausbildung oder Ausbildung zur Fachpraktikerin oder zum Fachpraktiker für Menschen mit Behinderung
(Paragraf 66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Paragraf 42m Handwerksordnung (HwO)) ist diese Möglichkeit grundsätzlich auch gegeben.

Das konkrete Angebot ist jedoch von den individuellen Voraussetzungen abhängig. Es ist zwischen Erstausbildung und erwachsenengerechter betrieblicher Einzelumschulung zu unterscheiden. Unabhängig von der jeweiligen Variante ist der Berufsabschluss bei der Voll- und Teilzeitform gleich.

Berechtigtes Interesse

Die Entscheidung über die Teilzeitform trifft die zuständige Stelle nach dem BBiG im Einzelfall – in der Regel eine Kammer (zum Beispiel Handwerkskammer). Allerdings muss ein berechtigtes Interesse der beziehungsweise des zukünftigen Auszubildenden für die Teilzeitberufsausbildung vorliegen.

Brüche im Lebenslauf

Der Weg dorthin ist vielfältig und kann mitunter Brüche haben, etwa wenn junge Menschen früh eine Familie gründen, Angehörige pflegen oder individuelle Lebensumstände eine Rolle spielen. Auch bei einer ungeplanten Schwangerschaft während der Ausbildung ist die Weiterführung in Teilzeit die bessere Wahl anstatt eines Ausbildungsabbruchs. Azubis in Teilzeit überzeugen häufig mit Vielseitigkeit, Talent, Motivation und Engagement.

Famile und Beruf

vereinen

Das Modell ist vor allem für Menschen interessant, die wegen familiärer Gründe oder individueller Lebensumstände keine Vollzeitausbildung absolvieren können, aber einen qualifizierten Berufsabschluss erlangen wollen. Das sind beispielsweise Alleinerziehende, Mütter und Väter mit familiären Betreuungspflichten, Menschen mit Pflegeaufgaben oder Behinderungen, die Familie oder bestimmte Lebensumstände und Berufsausbildung miteinander vereinbaren müssen.

Hochmotivierte

Auszubildende

Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass vor allem diese Auszubildenden hoch motiviert sind und ihre Ausbildung zielstrebig und erfolgreich abschließen. Eine Ausbildung in Teilzeit bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, Familie oder individuelle Lebensumstände und Berufsausbildung leichter miteinander zu vereinbaren. Unternehmen bietet es die Chance, angesichts unbesetzter Ausbildungsstellen motivierten und engagierten Fachkräftenachwuchs zu gewinnen und diesen zu halten.

Ein Gewinn für beide Seiten und eine lohnenswerte Investition in die Zukunft!

Artikel 1 von 11