Bruckmühl – Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Bruckmühler First-Responder (FR) Fördervereins präsentierte FR-Gruppenleiter Florian Kusterer mit einer Beamer-Präsentation eine beeindruckende Jahresstatistik. Diese ist traditionell ein Jahr „hintennach“ und umfasste jetzt erst das Jahr 2016.
Als prägendes und belastendes Erlebnis bezeichnete Kusterer das Einsatzgeschehen rund um das Zugunglück von Bad Aibling am 9. Februar 2016 mit zwölf verstorbenen und über 80 verletzten Personen: „Wiederbelebungs- oder Reanimationseinsätze sowie die Versorgung von schwersten Verletzungsbildern sind auch für einen alten Hasen purer Stress, dies darf nicht unterschätzt werden.“
In dem zurückliegenden Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 1. Januar 2017 schlugen 560 Einsätze (zum Vergleich in 2015: 529 Einsätze) zu Buche. Kusterers Aussagen zufolge ist dies die höchste Einsatzrate in den vergangenen zehn Jahren. Damit wurde der steigende Bedarf seit 2006 weiter bestätigt.
Erfreulich sei auch der Umstand, dass die intensive Nachwuchsarbeit weiter ihre Früchte trägt und die Schlagkraft der „Bruckmühler schnellen Helfer vor Ort“ mit aktuell 18 Einsatzkräften groß ist. Positiv bewertete Kusterer auch den Umstand, dass keine „Fehlfahrten“ zu verzeichnen waren.
Im Anschluss erläuterte er detailliert die Einsatzstatistik. Die 560 Einsatzfahrten schlüsseln sich im Einzelnen wie folgt auf: 381 (258 in 2015) internistische Einsätze wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, epileptische Anfälle, allergische Reaktionen, Alkoholvergiftungen oder starke innere Schmerzen, 151 (216 in 2015) chirurgische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Stürzen, Brüchen, Schnittverletzungen oder auch Schlägereien und Arbeitsunfällen. Zu den 28 „Sonstigen Einsatzfahrten“ zählen unter anderem psychiatrische Leiden, Tablettenvergiftungen, Hausnotrufe, Türöffnungen, Drogeneinnahmen oder auch Ehestreitigkeiten. Auch mussten an Einsatzorten drei Todesfälle festgestellt werden. Dem schnellen Einschreiten war es zu verdanken, dass zwei Personen erfolgreich reanimiert werden konnten. Darüber hinaus waren die Retter mit Sicherheitswachen und sonstigen Abstellungen bei Theater- und Sportveranstaltungen sowie Märkten und dem Volksfest präsent.
„Es gibt fast keinen Ort in der Marktgemeinde Bruckmühl, an dem wir nicht schon waren. Die Bruckmühler ,Schnellen Helfer vor Ort‘ arbeiteten nicht nur mit den Rettungswagen von Bad Aibling, Feldkirchen, Kolbermoor und Malteser Rosenheim zusammen, sondern auch mit den BRK-Kräften aus Rosenheim, Kiefersfelden, Miesbach und Holzkirchen sowie den Rettungs-Hubschraubern „Christoph 1“ und „Heli 3“ (aus Kufstein). Abschließend erklärte Kusterer noch, dass Interessierte am Rettungsdienst jederzeit willkommen sind. Zur Ausbildung führte er aus: „Sie müssen 18 Jahre alt sein und einen Autoführerschein besitzen. Die Qualifizierung besteht aus einem 80-stündigen Sanitäts-A- und B-Lehrgang mit einer zusätzlichen 16-stündigen First-Responder Fortbildung.“tn