Wilhelm-Leibl-Rundweg

Wohnhaus auf Leiblweg zu sehen

von Redaktion

Hätte es die Hinweisschilder auf das Leben über Wilhelm Leibl (wir berichteten) bloß schon gegeben. Dann wäre das Geburtshaus nicht irrtümlich nach Kutterling „verlegt“ worden. Wanderportale im Internet schicken einen auf diesen „Irrweg“.

Bad Feilnbach – Wilhelm Leibl ist in Köln geboren. Sein Vater war Domkapellmeister. Insofern war auf dem gestern gezeigten Foto nicht das Geburts-, sondern ein Wohnhaus Leibls zu sehen. Das Haus, in dem Leibl in Kutterling wohnte, ist zwar erhalten, aber in privatem Besitz. Ein Besuch ist nicht möglich. Es wird bei alteingesessenen Feilnbachern auch als „Oberwacht“-Hof bezeichnet. Demzufolge irrt eine Wander-Internetplattform, die angibt, dass man entlang des Leiblwegs am Geburtshaus vorbeikommt. Dies ist das besagte Wohnhaus mit Schriftzug „Leibl-Haus“ an der Fassade. Wilhelm Leibl gilt als bedeutender Vertreter des Realismus‘ in Deutschland und gründete 1870 in München den Leibl-Kreis. 1873 zog er sich aus dem Münchner Kunstbetrieb zurück und lebte ab 1889 mit dem Maler Johann Sperl in Berbling und Bad Aibling.

Danach wohnte er ab 1892 mehrere Jahre in Kutterling, das seine letzte Heimat wurde. Von hier aus wanderte er oft in der Umgebung, wie zum Beispiel auf die Kutterlinger Almen. „In Kutterling lebte und arbeitete er mit seinem Freund Sperl“, schrieb unter anderem Leser Andreas Hausruckinger nach dem Bericht an die Reaktion.

Generationen von Schülern haben das Leben und Wirken Leibls im Untericht gehabt. Eine von ihnen ist Marianne Reil. Die Feilnbacherin war eigenen Angaben zufolge auf der Wilhelm-Leibl-Realschule in Bad Aibling. Reil weiß zudem, dass Leibl in München Malerei studiert und einige Zeit in Paris verbracht hat. „Gestorben ist er 1900 in Würzburg. Er verstand sich zeitlebens als Rheinländer“, so Reil.

1892 wurde Leibl vom Prinzregent Luitpold von Bayern zum königlichen Professor ernannt. 1895 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille. Er war schwer herzleidend mit Atembeschwerden, begab sich deshalb 1900 zur Kur nach Bad Nauheim und, als sich sein Leiden verschlimmerte, in eine Würzburger Klinik, wo er an Wassersucht starb.

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