Nächtliche Sperrung für drei Monate

von Redaktion

Ab Ende Juli: Sanierung des Willinger Tunnels – Umfahrung und einspurige Lösung

Bad Aibling – Einzelne Gewerke des Willinger Tunnels (Ortsumfahrung Staatsstraße 2078) müssen saniert werden – die Einzelheiten dazu präsentierte das staatliche Bauamt Rosenheim in der März-Sitzung des Bauausschusses.

„Der rund 150 Meter lange Tunnel wurde im Jahr 2000 für den Verkehr freigegeben, seitdem wurden keine wesentlichen Sanierungen durchgeführt“, erklärte Baurat Karl Kergl. Er wird in beiden Fahrtrichtungen täglich insgesamt von durchschnittlich rund 17000 Fahrzeugen benutzt.

Der Leiter der Brückenbauabteilung erläuterte des Weiteren die betreffenden Gewerke, die im Wesentlichen die Tunnelbeleuchtung, die Markierung und den Brandschutz betreffen. Die Tunnelbeleuchtung wird zur Gänze erneuert, wobei jeweils ein Wirtschaftlichkeitsvergleich für verschiedene Varianten der Einfahrts- und Durchfahrtsbeleuchtung erstellt wurde. Die Einfahrtsbeleuchtung erfolgt mit Natriumdampfhochdruckleuchten, die an der Tunneldecke mit einem seitlichen Abstand von 0,60 Metern zur Tunnelwand angebracht werden.

Die Durchfahrtsbeleuchtung (LED-Ausführung) wird aufgrund der Wartungsfreundlichkeit und Vermeidung von Anfahrschäden nicht mehr über der Fahrbahn, sondern an der Tunnelwand in einer Höhe von 4,20 Metern über dem Notgehweg installiert. Im Tunnel wird neben der Fluchtwegkennzeichnung auch die Markierung mit einer Doppellinie mit Markierungsköpfen und Randlinie erneuert.

Außerdem werden die Tunnelwände bis drei Meter über dem Notgehweg beschichtet. Im Rahmen der Voruntersuchung wurde zudem ein Brandschutznachweis des Tunnelbauwerks im Hinblick auf die Tragfähigkeit nach einem Vollbrand erstellt. „Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Berechnungen mit den Betonabplatzungen von acht Zentimetern und der dadurch freiliegenden Bewehrung zu solch hohen Zwangsbeanspruchungen aus der Temperaturbeanspruchung führt, dass die vorhandene Bewehrung nicht ausreicht“, stellte der Abteilungsleiter fest.

„Es sind somit bauliche Brandschutzmaßnahmen erforderlich, die die Hitzeentwicklung an der Decke, oder durch geeignete Maßnahmen ein Abplatzen des Betons, verhindern“, führte Karl Kergl aus. Daher würden circa drei Zentimeter starke Brandschutzplatten an der Tunneldecke sowie im Eckbereich der Tunnelwände montiert. Die Gesamtkosten der Sanierung von etwa einer Million Euro trägt das staatliche Bauamt Rosenheim in voller Höhe. Die Arbeiten werden bei Nacht (zwischen 20 und 6 Uhr von Sonntag bis Freitag) während einer Vollsperrung durchgeführt. Eine Teilsperrung (einspurige Lösung) sei Kergl zufolge wegen einer neuen Arbeitsstättenrichtlinie anhand der vorhandenen Breiten nicht möglich.

Für die Ausführung der Arbeiten ist der Zeitraum vom 29. Juli bis 31. Oktober vorgesehen. Für den Lkw- und Pkw-Verkehr werden jeweils getrennte Umleitungsstrecken ausgeschildert. Nähere Einzelheiten hierzu werden rechtzeitig vor Baubeginn in einer gesonderten Pressemitteilung des Bauamtes bekannt gegeben. Dieter Bräunlich (ÜWG) stellte die Frage, ob die Sanierung schon nach 18 Jahren wegen neuer Brandschutzauflagen notwendig sei oder damals ein „Pfusch am Bau“ vorgelegen habe. Der Baurat führte dazu an, dass unter anderem aufgrund von zwischenzeitlichen Tunnelunglücken neue Regelungen und Vorgaben entstanden seien. Richard Lechner (SPD) erkundigte sich nach eventuellen Überschneidungen bei den Umleitungsstrecken und ob die Entwässerungsfrage geprüft worden sei – beides wurde zur Zufriedenheit beantwortet. Heidi Benda (GOL) wollte wissen, ob durch die nächtlichen Arbeiten für die Anlieger eine Lärmbelastung entstünde. Dies wurde von Baurat Kergl verneint. Bürgermeister Felix Schwaller äußerte abschließend die Hoffnung „auf eine unfallfreie Baustelle und eine rechtzeitige Fertigstellung“.

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