Mut zur Einheit

von Redaktion

Die Bruckmühler Marktgemeinderäte beweisen Mut. Auch im zweiten Anlauf zum neuen Rathaus brechen sie die Planungen an einem Punkt ab, an dem ihnen das Geschehen aus den Händen zu gleiten droht. Zum einen, weil sie die Entwürfe nicht überzeugen und zum anderen, weil sie das Gefühl haben, dass die Wünsche des Bauherren kein Gehör finden. Vor allem aber infolge der Corona-Pandemie. Diese sorgt aufgrund von Materialmangel nicht nur für Wucherpreise am Bau. Die Ungewissheit, wie sich die Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommenssteuer entwickeln, führt auch zu einer kommunalen Nabelschau und der Frage: Braucht Bruckmühl zwei Prestigeobjekte? Ein Bürger- und Kulturhaus für 8,5 Millionen Euro und ein neues Rathaus für 19,2 Millionen Euro? Oder lassen sich Synergien der nur wenige Gehminuten voneinander entfernten Gebäude nutzen? Was besonders beeindruckt, ist der Mut zur Einheit. Völlig uneitel greift die CSU-Fraktion Anregungen aus der Opposition auf. Erst das macht es möglich, diese mehrheitlich umzusetzen. Dass jetzt eine fraktionsübergreifende Ideenwerkstatt anberaumt wurde, zeigt, dass es den Räten wirklich um die Bürger geht. Um für sie handlungsfähig zu bleiben, wollen sie auch in Zukunft noch finanzielle Reserven im Gemeindesäckel haben und sich nicht unnötig verschulden.

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