Bad Aibling – Er zählt zu den bekanntesten Bürgern der Stadt – ob als Produzent feinster Konditor-Köstlichkeiten, Gastronom in seinem „Café Rott“ oder als „singender Konditormeister“: Hannes Rott feiert morgen seinen 80. Geburtstag. Er ist ein waschechter Aiblinger und in seinem Elternhaus in der Bahnhofstraße 176, heute Münchener Straße 3, geboren. Nach dem Besuch der Aiblinger Luitpoldschule und der Handelsschule „Alpenland“ in Kolbermoor erlernte er in der Bäckerei Schmid in Raubling das Bäckerhandwerk. Die Berufsschule schloss er mit 1,0 ab.
Da sein Vater Peter Rott die von ihm 1928 gegründete „Dampfbäckerei“ jedoch aus gesundheitlichen Gründen verpachtete, arbeitete Hannes mehrere Jahre auch in Garmisch und München und absolvierte in der Landeshauptstadt seine weitere Lehre als Konditor. 1968 legte er die Prüfung als Konditormeister ab und im gleichen Jahr folgte ein zweites privates „Meisterstück“: Er schloss mit seiner Frau Gabriele den Bund der Ehe, aus dem Tochter Barbara, Sohn Johannes und sieben Enkel hervorgingen. 1969 eröffnete er mit seiner Gabi nach dem Umbau seines Elternhauses die „Konditorei Café Rott“, die seit 2002 in dritter Generation Sohn Johannes führt – mit Unterstützung seiner Eltern. Rott trägt dazu mit seinen Spezialitäten Hefeteig, Stollen, Elisenlebkuchen und Krapfen bei.
Der Jubilar ist seit Jahrzehnten Mitglied beim Skiclub Aibling, beim Trachtenverein „Edelweiß“, beim Männergesangverein Ellmosen, beim Rauchklub und Sterbekassen-Unterstützungsverein und bei der Kolpingsfamilie. Er spielte früher gerne Fußball und liebte das Skifahren. Seine größte Leidenschaft ist seine Liebe zum Gesang und zur Bühne. Seine musikalische Karriere begann mit einem ersten Gesangsauftritt beim Hirtenspiel in der Volksschule und setzte sich fort mit seiner Mitwirkung im Weihnachtsevangelium in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und beim Joseph-Haas-Chor (vormals Liedertafel). Er lernte Klavierspielen und war während seiner beruflichen Zeit in München im „Theater am Gärtnerplatz“ als „Kulissenschieber“ tätig. „Diese Tätigkeit hat meine Liebe zur Musik noch verstärkt.“
Später nahm er in München Gesangsunterricht und mit einem Anruf von Gera Walter von der „Bühne Feldkirchen“ nahm seine Bühnenlaufbahn ihren Lauf. Als „Bastien“ stand er 1979 mit ihr in Mozarts „Bastien und Bastienne“ auf der Bühne im Aiblinger Sparkassensaal als „Vorläufer“ der heutigen „Oper Maxlrain“. Später folgten zahlreiche Gesangspartien. Einen Meilenstein bildete sein 15-jähriges Engagement bei der früheren „Oberlandbühne“, heute „Freies Landestheater Bayern“, mit dem Einstieg als „Stanislaus“ in der Operette „Der Vogelhändler im ausverkauften Aiblinger Kurhaus.
Als weitere Stationen seiner Musikkarriere sind unter anderem sein Mitwirken beim Männergesangverein Ellmosen und bei den „Aiblinger Sängern“, Liederabende sowie Auftritte unter anderem beim Aiblinger Bürgerfest zu nennen.
Auch ins Musikmanagement ist Hannes Rott eingestiegen: Fast 20 Jahre lang fungierte er als künstlerischer Leiter des „Maxlrainer Kultursommers und hat die erfolgreiche Kulturserie maßgeblich mitgeprägt. Für seine Verdienste um den „Kulturförderverein Mangfalltal“ wurde er 2020 zum Ehrenmitglied ernannt. Er organisierte ferner die legendären „Glonn-Rennats“, ein Barfuß-Wettlauf im seichten Wasser der Glonn. Selber ist er auch fleißig marschiert: Auf dem Jakobsweg hat er – über sechs Jahre verteilt – rund 800 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Als rüstiger „Neuachtziger“ lässt er es jetzt freilich ruhiger angehen. Johann Baumann