Waldkindergarten entsteht

von Redaktion

Bauernhof-Kindergarten „Lindenbaum“ baut noch eine Blockhütte

Bruckmühl – Es gibt Neuigkeiten vom Bauerhof-Kindergarten „Lindenbaum“: Die private Kindertagesstätte im Bruckmühler Ortsteil Noderwiechs erweitert ihr Betreuungsangebot mit einem Waldkindergarten. „Wir starten voraussichtlich am 12. September, zum Beginn des Kindergartenjahres 2022/23“, kündigt Annerose Ettenhuber, die Leiterin des „Lindenbaums“ an.

Kinderbetreuung
mitten in der Natur

Das künftige Gelände befindet sich in einem Waldstück nördlich von Noderwiechs und ist im Besitz der Familie. „Die Idee für einen Waldkindergarten spukt schon lange in meinem Kopf herum“, erklärt Ettenhuber und fügt hinzu: „Meine beiden großen Kinder haben den Waldkindergarten in Vagen besucht, und der hat ihnen und auch mir sehr gut gefallen.“

Für die Umsetzung ihrer Idee wurde sie von Christine Blindert und Juliane Raith vom Kreisjugendamt und von einer ehemaligen Kiga-Mutter bestärkt. Mit dem neuen Waldkindergarten möchte Ettenhuber ein attraktives Zusatzangebot machen.

Aufwärmen am
gemütlichen Holzofen

Zusammen mit Bürgermeister Richard Richter und den beiden Kreisjugendamt-Vertreterinnen fand eine Ortsbegehung statt, die zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausfiel. Das vorgesehene Areal liegt in einem Mischwald und soll mit einer rund 25 Quadratmeter großen Blockhütte ausgestattet werden. Diese soll vorrangig als Materiallager dienen, kann aber bei kalten Temperaturen durch den vorhandenen Holzofen auch zum Aufwärmen der Kinder genutzt werden.

Doch nicht nur das Gelände rund um die Blockhütte kann von den Kleinen bespielt werden – in naher Umgebung gibt es mehrere weitere reizvolle Plätze wie beispielsweise eine Waldwiese, das Mooswäldchen, das Bacherl und Seile.

Ebenfalls genutzt werden kann die unweit gelegene Waldhütte, die schon jetzt von der „Lindenbaum“-Besatzung an den wöchentlichen Waldtagen besucht wird. Die Vorschule findet genauso statt wie im Bauernhof-Kindergarten – mit Biertischen in der Hütte oder im Freien. „Der Aufenthalt im Wald fördert die Verbundenheit mit der Natur, mit den Pflanzen und Tieren, ermöglicht lärmarmes Spielen und stärkt die Immunabwehr“, unterstreicht die Kiga-Chefin.

Sie leitet seit 2014 den von ihrer Schwiegermutter Annemarie Ettenhuber gegründeten Bauernhof-Kindergarten, der nach einer dort 1964 gepflanzten Linde benannt ist.

Das Motto des eingruppigen „Lindenbaums“ ist „Hier bin ich Kind, hier darf ich sein“. Aktuell werden dort 31 Kinder von neun Angestellten betreut. Der neue Waldkindergarten ist als Gruppe mit 25 Kindern geplant, die von zwei Erzieherinnen und einer Zusatzkraft sowie eventuell von einem FJSler betreut werden.

Es können auch Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf aufgenommen werden. Die aktuell vorgesehenen Öffnungszeiten sind wochentags von 7.30 bis 13.30 Uhr. Die Kernzeit liegt zwischen 8.15 bis 12.15. Zwischen 7.30 bis 8 Uhr können die Kinder von ihren Eltern gebracht und zwischen 12.30 und 13.15 Uhr am Parkplatz wieder abgeholt werden.

Die voraussichtlichen Kosten liegen zwischen 120 und bis 132 Euro, für Kinder unter drei Jahren zwischen 240 und 264 Euro. Die Gebühren für Kindergartenkinder reduzieren sich um 100 Euro, mit denen der Freistaat Bayern jeden Kindergartenplatz fördert.

Für den Waldkindergarten sucht Annerose Ettenhuber nun weiteres Personal. Interessenten können sich ab sofort bei ihr bewerben. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 08062/807272 oder auf der Homepage www.bauernhofkindergarten-lindenbaum. de oder auch per E-Mail unter info@bauernhofkindergarten-lindenbaum.de.

Marktgemeinderat gibt grünes Licht für Investitionskostenzuschuss in Höhe von 83145 Euro

Mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss von 83145 Euro unterstützt der Markt Bruckmühl die Gründung eines Waldkindergartens in Noderwiechs. Dem stimmte der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig (21:0) zu. Nach Vorlage der Rechnungen begleicht die Gemeinde die tatsächlich anfallenden Kosten. Bedingung ist, dass die Einrichtung mindestens zehn Jahre betrieben wird, die Jahresabschlüsse zur Prüfung vorgelegt werden und ein Betriebskostenzuschuss frühestens ab dem Kindergartenjahr 2027/28 gestellt wird.

Wie Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) informierte, sehe das Landratsamt den Waldkindergarten als genehmigungsfähig an, soweit die Untere Naturschutzbehörde zustimme. Eine Förderung des Vorhabens durch die Regierung von Oberbayern sei nicht möglich, da die veranschlagten Baukosten unter der Bagatellgrenze von 100000 Euro liegen.

„Wir haben für den Waldkindergarten eine Partnerin im Boot, die dafür bestens geeignet ist“, begrüßte Kindergartenreferent Robert Plank (CSU/PW) das Vorhaben. Das Grundstück und die Zufahrten zum Waldkindergarten stelle die Familie Ettenhuber aus ihrem eigenen Bestand zur Verfügung. „So können wir unser Portfolio an Kindertagesbetreuung um einen Kindergarten in der Natur erweitern“, blickte Plank auf das Kindergartenjahr 2022/23.

Seine Begeisterung brachte auch Stefan Mager (Grüne) zum Ausdruck: „Ich freue mich, dass wir eine Bereicherung für unsere Gemeinde erhalten. Der Waldkindergarten wird schnell ausgebucht sein.“ Dieses Modell stehe der Gemeinde gut zu Gesicht und schließe eine Lücke, betonte auch Wolfgang Huber (Grüne). Erst in einer der vorangegangenen Gemeinderatssitzungen hatte die Verwaltung darauf aufmerksam gemacht, dass die Marktgemeinde Bruckmühl den Betreuungsbedarf mit ihren vorhandenen Kindertageseinrichtungen nicht mehr decken kann (wir berichteten). Derzeit stehen in neun Kindertagesstätten der Marktgemeinde 125 Kinderkrippen- und 531 Kindergartenplätze zur Verfügung. Dennoch fehlt für 56 Kinder der Platz – 30 von ihnen werden in Kitas der Nachbargemeinden betreut, 26 stehen noch immer unversorgt auf der Warteliste. Nach jüngsten Prognosen werden in drei Jahren 43 Krippen- und 146 Kindergartenplätze mehr gebraucht als vorhanden sind. Somit werden die im Waldkindergarten entstehenden 25 Plätze dringend gebraucht. ka

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