Sein Leben war und ist Bad Aibling

von Redaktion

Altbürgermeister Dr. Werner Keitz wird heute 80 Jahre

Bad Aibling – Wie schon seinen 75. Geburtstag vor fünf Jahren, wollte Bad Aiblings Altbürgermeister Dr. Werner Keitz auch seinen 80. am heutigen Donnerstag „eigentlich in aller Stille feiern“. Doch daraus wird – natürlich – nichts. Und sicher wird es auch nicht bei den beiden „Programmpunkten“ bleiben, die er für seinen „Runden“ im Visier hat – zu bekannt und beliebt ist der Jubilar in der Stadt, deren Geschicke er viele Jahre lang begleitet und geprägt hat. Und das nicht nur seit 1972 als SPD-Stadtrat und ab 1986 für 16 Jahre als Erster Bürgermeister, sondern auch durch sein Engagement in vielen Vereinen.

Lange Liste von
Posten und Ämtern

Dieses reichte vom Mitarbeiter in Kulturbund und VHS über AWO und Verbandsrat im Rettungszweckverband Rosenheim bis zum Aufsichtsrat in der Wohnungsbau-Gesellschaft des Landkreises und Mitgliedschaft im Verwaltungsausschuss beim Arbeitsamt Rosenheim. Auch in der Bürgerstiftung engagierte er sich lange Jahre. Er war Vorstand der Aiblinger Veteranen-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft und der Feuerwehr, bei der er heute Abend seinen Geburtstag ausklingen lassen wird.

Geboren in Hall in Tirol kam Werner Keitz 1946 mit seinen Eltern nach Bad Aibling, das ihm zur echten Heimat wurde. „Sie können schreiben ,Bad Aibling war sein Leben‘“, meint er mit einem Augenzwinkern. Wobei es das auch immer noch ist. 1969 heiratete er seine Frau Columba. Aus der Ehe gingen Tochter Petra und Sohn Johannes hervor. Nach dem Jura-Studium war er als Richter und Staatsanwalt in München, Traunstein, Rosenheim und Bad Aibling tätig, bis er 1986 zum Bürgermeister gewählt wurde. Zu seinen kommunalpolitischen Weggefährten zählten der frühere Münchener Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel und der unvergessene Max Falter, ehemaliger Landtagsabgeordnete der SPD. Mit Eintritt in den Ruhestand 2002 hatte er endlich mehr Zeit für seine Familie und Hobbys. Allen voran gemeinsame Wohnmobilreisen mit seiner Frau durch ganz Europa, Wanderungen, Zeit mit den Enkelinnen und die Leidenschaft, in die Geschichte einzutauchen. Zahlreiche Chroniken hat er verfasst, unter anderem über die Historie der Stadt, die Veteranen- und Reservistenkameradschaft und Feuerwehr. Die neueste ist bereits im Druck, wie er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen verrät. Sie handelt von der FlaRak Bad Aibling, deren Geschichte er zum Teil noch als Zeitzeuge kennt.

Schafkopfen als
große Leidenschaft

Auch unsere Zeitung versorgt er immer wieder mit Details zu historischen Besonderheiten, und eines wird jeder, der ihn kennt, bestätigen: Langweilig wird es im Gespräch mit ihm nie.

Ebenso wenig wie beim Schafkopfen, einer weiteren Leidenschaft von ihm, bei der er dafür berüchtigt ist, den Gegenspielern „das Geld aus der Tasche zu ziehen“. Zehn Jahre lang hat er bei der VHS auch Kurse im Schafkopfen gegeben. Heute frönt er diesem Hobby regelmäßig in seiner „Rentner-Runde“ bei der AWO.

Große Projekte in 16 Jahren Amtszeit als Bürgermeister

Zu den größten Projekten, die in die Amtszeit von Dr. Werner Keitz als Bürgermeister fielen, zählten der Bau der Umgehungsstraße, die Ansiedlung der Neurologischen Klinik mit damals rund 600 neuen Arbeitsplätzen, die Generalinstandsetzung des Kurzentrums, der Bau des Hochbehälters Mainz, die Kanalisation von Berbling, die Erweiterung des Schulzentrums St. Georg, die Regenwasserentlastung Harthausens, Ausbau der Sportanlage Willing, das Kundendienst- und Servicezentrum der Stadtwerke und ein Programm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Besonders am Herzen liegt ihm seit jeher die AWO-Begegnungsstätte, in der er an seinem Geburtstag auch einige Stunden in geselliger Runde mit den Senioren und langjährigen Wegbegleitern verbringen wird.

Doch auch die jungen Bürger hatte er stets im Fokus, wenn es um das Ferien- und Jugendkulturprogramm, den Bau von drei Kindergärten, einem Kinderhort und sieben Spielplätzen ging. Saunalandschaft in der Freizeitanlage, Erhalt der Brechstube Willing als dörfliches Museum, der frühere Jugendtreff Stellwerk, die Ortsumgehung Ellmosen, Sanierung und Modernisierung der Kläranlage sowie die Schaffung von über 600 öffentlichen Stellplätzen am Stadtkern und die Gründung der Aib-Kur, der Gas- und Wärme GmbH und der Aib-Therm fiel in seine Amtszeit. 30 Jahre war er Mitglied des Kreistages Rosenheim.

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