Bad Feilnbach – Seit seiner Gründung vor 109 Jahren gelten die Mitglieder vom Krieger- und Veteranenverein Kematen-Dettendorf als Mahner für Frieden und Freiheit. Mit reichlich Hingabe und Mühe pflegen sie ihre Kriegerdenkmäler in den kirchlichen Friedhöfen von Kematen und Dettendorf und sorgen aber auch für den Erhalt ihrer kleinen Kapelle am Radlweg in Dettendorf. Sie sind stolz, nach Zeiten der Corona-Pandemie wieder ein vernünftiges und normales Vereinsleben führen zu dürfen.
31 motivierte Böllerschützen
Bedeutende Einheit nehmen dabei ihre 31 motivierten Böllerschützen ein, die bei kirchlichen und weltlichen Angelegenheiten fleißig ihre Salutsalven erschallen lassen. Zuletzt erwiesen sie ihre Aufwartung am Volkstrauertag während der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in Dettendorf. Wie Martin Huber, als benannter Vertreter der politischen Gemeinde Bad Feilnbach, für den Volkstrauertag betonte, dokumentiere jeder Krieg ein Versagen der Vernunft.
Dies gelte für die beiden Weltkriege mit über 120 Millionen Opfer, als auch für die schrecklichen Auseinandersetzungen mit Einsatz von Waffen und unsinnigen Befehlen in der Gegenwart, etwa in der Ukraine und weltweit. Den Sonntag zum Gedenken gefallener, vermisster und verstorbener Söhne und Väter beider Weltkriege nutzte der Krieger- und Veteranenverein Kematen-Dettendorf zur Ausrichtung seiner Jahreshauptversammlung im Gasthaus Weingast in Kematen.
Pandemiebedingt konnten Zusammenkünfte dieser Art in den beiden Jahren nicht stattfinden und entsprechend war ihr Vorsitzender Anton Millauer froh und glücklich, zahlreiche Kameraden und Weggefährten, Ehrenvorstand Wolfgang Bucher und Ehrenmitglieder, Böllerschützen sowie Vorstände der örtlichen Vereine begrüßen zu können.
Corona hat auch beim Traditionsverein, der sich bereits auf sein 110-jähriges Bestehen im nächsten Jahr vorbereitet, Einschnitte im sonst regen Vereinsleben hinterlassen, wie Peter Willer als Schriftführer in seiner lückenlosen Chronik festhielt. So durften manche Vorhaben wie Ausflüge, Vereinsjahrtag, Patrozinium oder der Christkindlmarkt 2020 und 2021 nicht oder nur in kleinem Rahmen stattfinden.
Auch bei Beerdigungen musste auf ein geschlossenes Ausrücken verzichtet werden oder es wurde nur die Fahnenabordnung abgestellt. Lediglich das traditionelle Christkindlanschießen konnte mit Genehmigung und strengen Auflagen auf dem Eckersberg abgehalten werden. Wesentlich besser verlief das Vereinsgeschehen nach den Lockerungen seit Mai dieses Jahres. So durften Vorstände und Abordnungen wieder persönlich ihren treuen Mitgliedern zu runden Geburtstagen gratulieren.
Erlaubt war zur Freude der Böllerschützen der Brauch des lautstarken Aufweckens bei jungen Mitgliedern, die damit auf keinen Fall den Gang mit der künftig Angetrauten vor den Traualtar versäumen sollten. Als besonderes Erlebnis werteten die Schützen das Bezirksböllertreffen bei den Altenwaldecker Kameraden im benachbarten Grub.
Trotz Corona sei dem Bericht von Kassier Anton Schöttl zufolge die Finanzlage solide und stabil. Ein leichtes Minus in der Vereinskasse sei durch den Ausfall der beiden Christkindlmärkte sowie infolge notwendiger Sanierungsmaßnahmen an der kleinen Kapelle am Radlweg in Dettendorf zurückzuführen. Das kleine Kirchlein, besser deren Opferstock, biete ein kleines Standbein und zeige auch seine Beliebtheit für Gebete und eine kleine Rast bei Radfahrern und Spaziergängern.
Diebstähle aus
der Kapellenkasse
Allerdings werden seit Anfang Juni Diebstähle aus der Kapellenkasse verzeichnet. Der oder die Täter konnten allerdings bisher nicht ermittelt werden. Besondere Freude brachte der Vorsitzende Millauer über den traditionellen Christkindlmarkt zum Ausdruck, der am 3. und 4. Dezember wieder viele Besucher in die Budenlandschaft am Parkplatz vorm Gasthaus Weingast locken soll. Sein Dank galt nicht nur den männlichen Weggefährten, sondern ebenso einigen Frauen, die sich um die Pflege der Kriegerdenkmäler oder Schmuck der Kapelle kümmern. (Beitrag über die Ehrungen folgt.)