Leisten wertvollen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen

von Redaktion

599 Mitglieder zählt Südostbayerischer Kleinbrenner-Verband – 600 Liter Kontingent als Ziel – „Bayern Brand Flasche“ gezeigt

Irschenberg – Wie es um die Brennerkultur bestellt ist, erfuhren die Mitglieder des Südostbayerischen Verbands der Obst- und Kleinbrenner bei ihrer Generalversammlung. „Schützen durch Nützen“ – unter diesem Aspekt bringen Mitglieder des Verbands hochwertige Erzeugnisse hervor, prämiert mit Gold und Silber. Förderprogramme unterstützen Obstbaumerhaltungsgärten in den Landkreisen. Die Obstbauern und Obstverwerter werden vor große Aufgaben gestellt, wie Gerald Erdrich, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Klein- und Obstbrenner, ausführte.

Seitens der Politik werde Alkoholkonsum als gesundheitsschädlich eingestuft und müsse eingeschränkt werden, während Cannabisprodukte legalisiert werde, so Erdrich. Nach Meinung des Hauptgeschäftsführers sei es Aufgabe der Politik, den richtigen Mittelweg zu finden. Weitere Herausforderung bilden Bestrebungen der EU, gesundheitsbezogenen Angaben auf den Etiketten der Edelbrandprodukte anzugeben. Hinzu komme eine europäische Verordnung zur Vermeidung von Abfall, wie eine Pfandlösung und Mehrwegsysteme für alkoholische Getränke. Gemäß Erdrich entwickle sich die Brennereikultur mit dem Rückgang der Edelbrandhersteller nicht rosig. Die Investition für neuzeitliche Brenngeräte beziffern sich von 20000 bis über 40000 Euro und seien bei einer Kontingentierung von 300 Litern, mit Blick auf eine schwer mögliche Refinanzierung, vor allem für Jungbrenner nicht lohnend. Ziel des Bundesverbandes, auch im Interesse des Südostbayerischen Verbandes, wäre es, das Kontingent auf 600 Liter anzuheben, bei gleicher Steuervergünstigung. Dazu sei das Alkoholsteuergesetzes zu ändern.

Mathias Krönert von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau Veitshöchheim informierte über das Design einer neuen „Bayern Brand Flasche“. Ziel der Form ist die Wiedererkennbarkeit des Produkts mit Bayern. Es handle sich um ein hochwertiges Behältnis für 0,5 Liter, das ausschließlich mit prämierten Produkten befüllt werden soll. Die „Bayern Brand“-Mitglieder bürgen für Edelbrände nach bayerischem Reinheitsgebot in Form einer Selbstverpflichtungserklärung.

Wie der Vorsitzende Kajetan Schnitzer, Edelbrandsommelier und hauptberuflicher Brenner aus Kaltenbach im Kreis Traunstein, berichtete, gehören 599 Mitglieder dem Verband an. Er nahm an Bundesverbandsitzungen in Berlin und Ravensburg, an einem Strategieworkshop in Veitshöchheim sowie am Brennertag in Friedrichshafen teil.

Über gut besuchte Kurse und Seminare im vergangenen Jahr berichtete Geschäftsführerin Andrea Westenthanner. Großes Interesse galt den Brennerstammtischen in Traunstein. Mitglieder können heuer an Seminaren über Obstbau, Sensorik oder über das Edelbrandbrennen teilnehmen. Angeboten wird zudem eine Meisterprüfung im Beruf Brenner – landwirtschaftlicher Bereich. Der Anmeldeschluss ist am Freitag, 24. März. Das Angebot umfasst zwölf Kurse mit je drei bis vier Tagen. Eine Lehrfahrt von 9. bis 11. Juni führt nach Dresden und in die sächsische Schweiz. pes

Artikel 9 von 11