Bad Aibling – Wie kommt der Riesen-Huchen in den Bad Aiblinger Triftbach? Eine Frage, die die Passanten beschäftigt, die das Tier am Gewässerverlauf entlang der Willinger Straße im Süden der Stadt schon entdeckt haben. Helmut Maurer, Vorsitzender des Kreisfischereivereins Bad Aibling, nennt dessen Auftauchen in dem seichten Bach „sehr ungewöhnlich“ und hat eine Erklärung für das Phänomen.
„Der hat sich wohl ein bisserl verirrt. Vermutlich ist der Fisch bei einem hohen Wasserstand gleichsam angeschwemmt worden“, sagt der Kreisvorsitzende. Was Maurer im Triftbach als „kleine Sensation“ wertet, ist für die nahegelegene Mangfall fast schon ein Normalzustand. Hier entdeckten die Mitglieder des Vereins regelmäßig Huchen bis in den Bereich von Feldkirchen-Westerham.
Reichlich Nahrung
in der Mangfall
Die Mangfall biete dem Huchen, der als Vielfraß unter den Fischen gilt, reichlich Nahrung. „Der braucht ein großes Angebot, denn er frisst jede Woche etwa zwei bis drei Forellen“, weiß Maurer zu berichten. Beim Betrachten des Fotos schätzt er das Alter des Fisches auf etwa 15 Jahre. Er geht davon aus, dass er bei einer Länge von etwas über einem Meter um die acht Kilogramm auf die Waage bringen dürfte und damit in Relation zu seiner Größe eher als untergewichtig einzustufen ist.
„Er sieht ein bisserl geschwächt aus“, meint Maurer und führt als Grund für seine Analyse nicht unbedingt ein mangelndes Nahrungsangebot ins Feld. „Breite und seichte Gewässer mag der Huchen eigentlich nicht. Da wird es ihm schnell zu warm, wenn sich der Bach aufheizt. Außerdem findet er hier wohl nicht den Sauerstoff-Reichtum, den er benötigt“, glaubt Maurer.
Vermutlich ziehe der Huchen in diesem Bereich alleine seine Bahnen, das sei nicht ungewöhnlich. Eine gewisse Gefahr für sein Leben sieht Maurer am jetzigen Standort durchaus – nicht nur deshalb, weil es in diesem Bereich auch Fischotter gebe, die ein solches Beutestück als Leckerbissen empfänden. „Ich glaube nicht, dass es ihm hier dauerhaft gefällt, und wünsche dem Fisch, dass er bald wieder in ein größeres Fließgewässer zurückfindet“, sagt der Kreisvorsitzende.
Sechs Hechte mit über
einem Meter Länge
Aktiv werden kann er selbst nicht, denn der Bad Aiblinger Kreisfischereiverein ist für den Triftbach nicht zuständig. So außergewöhnlich das Auftauchen des Huchen in dem Gewässer auch ist, im nicht weit entfernten Mühlbach sind den Fischern des Vereins schon öfter große Fische aufgefallen. „Vor sechs Jahren wurden hier während der Angelsaison insgesamt sechs kapitale Hechte gefangen, von denen jeder über einen Meter Länge aufwies. Zwei Großkarpfen mit über 90 Zentimetern Länge wurden vor drei Jahren aus dem Wasser gezogen“, so Maurer.