Bruckmühl – Wer rund um den Bruckmühler Bahnhof bislang ein dringendes Bedürfnis verspürte, hatte bislang die Möglichkeit, in der öffentlichen Toilettenanlage am Rande des Park-and-Ride-Parkplatzes sein kleines oder großes Geschäft zu erledigen. Doch damit ist ab sofort Schluss. Die Marktgemeinde hat den bisherigen Erleichterungsmöglichkeiten in dem kleinen Häuschen gegenüber der Kulturmühle im wahrsten Sinne des Wortes einen Riegel vorgeschoben.
„Zustand nicht
mehr tragbar“
„Aufgrund von Vandalismus sind wir gezwungen, die öffentlichen Toiletten bis auf Weiteres zu schließen“, weist die Marktgemeinde auf Zetteln, angeklebt an den WC-Kabinen, hin. „Der Zustand, in dem die sozialen Einrichtungen hinterlassen werden, sind für den Markt Bruckmühl nicht mehr tragbar“, so der weitere Wortlaut des Dokuments, das die Unterschrift von Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) trägt und mit einigen Aufnahmen der verdreckten Toiletten bebildert ist.
„Die Toiletten dort werden auf unbestimmte Zeit nicht mehr zugänglich sein“, bestätigt Bruckmühls Stadtmarketing-Chefin Silvia Mischi gegenüber dem OVB die knallharte Maßnahme der Marktgemeinde. „Wir wissen derzeit leider nicht, wie wir dieses Problem beheben können.“ Zumal auch völlig unklar sei, wer letztlich die sanitären Anlagen dort in diesem „katastrophalen Zustand“ hinterlasse. Mischi: „Die Vorkommnisse lassen sich weder auf einen Tag, noch auf eine Uhrzeit oder eine Personengruppe eingrenzen.“
Wie die Toiletten dort genau von einigen Benutzern – oder besser gesagt Beschmutzern – hinterlassen werden, dazu will sich die Stadtmarketing-Chefin nicht detailliert äußern. Sie macht aber klar, dass „wir hier nicht von einem normalen Nutzungsverhalten reden“ und die WCs immer wieder „so massiv verdreckt“ sind, dass es „den Putzleuten nicht mehr zugemutet werden kann, diese Toiletten zu reinigen“. Mischi: „Nicht jeder ist scheinbar in der Lage, das Klo auch zu treffen.“
Die Örtlichkeit sei im Inneren zeitweise so stark verschmutzt, dass es sogar schwierig sei, diese „mit Hochdruckreinigern“ sauber zu bekommen. Bislang seien die öffentlichen WCs am Bahnhof wöchentlich rund drei- bis viermal von einer externen Firma gereinigt worden, wofür die Kommune monatlich rund 1400 Euro hingeblättert hat.
Ausgaben, die sich die Marktgemeinde vorerst sparen wird. Wie es mit den Toiletten am Bahnhof aber genau weitergehen wird, ist noch völlig offen. Der Gemeinderat sei über das Thema bereits informiert. Klar ist: Für Veranstaltungen im Umfeld des Bahnhofes wird die Kommune die Toiletten wieder aufgesperren. Die behindertengerechte Toilette, die sich ebenfalls an dem Häuschen befindet, ist von den Maßnahmen ausgeschlossen. Sie ist weiterhin mit dem landkreisweiten Schlüssel für behindertengerechte WCs nutzbar.
Bürger zeigen
Verständnis
In der Verwaltung der Marktgemeinde sind seitens der Bürger übrigens noch keine Beschwerden bezüglich der verriegelten Toiletten eingegangen. Im Gespräch auf der Straße würden die Passanten aber durchaus Verständnis für die Maßnahmen der Kommune zeigen. Mischi: „Da ist das Kopfschütteln über ,solche Saubären‘, wie es eine Bürgerin formuliert hat, dann schon groß.“